23. Generalversammlung 2025 des Vereins „Pestalozzi im Internet“:
Jahresbericht zur Arbeit an der Website www.heinrich-pestalozzi.de/info/com
Liebe Freunde und Mitglieder unseres Vereins „Pestalozzi im Internet“,
ich freue mich, Sie heute auf der 23. Generalversammlung des Vereins „Pestalozzi im Internet“ hier auf Pestalozzis Neuhof in Birr begrüssen zu dürfen.
I.
Zuerst möchte ich Sie eindringlich bitten, unseren Flyer zur Werbung für den Beitritt zu unserem Verein, zur Information über Pestalozzi und zur Nutzung der Website www.heinrich-pestalozzi.de/info/com einzusetzen. Die kurzfristig eingebaute Kachel auf der Startseite unserer Website weist auf die heutige Generalversammlung hin, lädt weitere Interessierte zu einer Teilnahme ein und verbindet diese Einladung mit dem Wunsch zur Mitgliedschaft in unserem Verein. Wir stellen dieses umfassende Informationsangebot zu Johann Heinrich Pestalozzi allen Besuchern unserer Website kostenfrei zur Verfügung, allein finanziert durch die Mitgliedsbeiträge unserer Mitglieder und gelegentlich eingehenden Sponsorengeldern. Unsere Bitte gilt allen Nutzern unserer Website: Werden Sie Mitglied im Verein „Pestalozzi im Internet“ und gleichzeitig bitte ich unsere Mitglieder: Werben Sie weitere Mitglieder für unseren Verein.
Bei unserem Webmaster, Herrn Rainer Grundel, möchte ich mich für die sorgfältige Umsetzung der angefallenen Veränderungen bedanken, er kann wegen seinen beruflichen Verpflichtungen nicht anwesend sein.
II.
Im Berichtszeitraum 01.03.2024 bis 28.02.2025 war die Datenauswertung über Google Analytics sehr schwierig und aufwendig. Aber unsere Benutzerzahlen haben sich gut entwickelt und weiter gesteigert: Im vergangenen Jahr hatten wir ca. 81.000 Seitenaufrufe von ca. 21.000 Nutzern. Der Grossteil der Nutzer kam erneut über die Suchmaschine google, mit weitem Abstand gefolgt von bing und anderen Suchmaschinen. Die weitaus meisten Seitenaufrufe kamen wiederum aus Deutschland (37.000), mit weitem Abstand folgt die Schweiz (9.000), danach Österreich (2.400) und USA (3.200). An 5. Stelle folgt bereits China (1.800), wobei für die Erstellung unserer chinesischen Seiten Prof. Dr. Gu verantwortlich ist. Die Reichweite unserer Website wird besonders deutlich mit der Auflistung weiterer Herkunftsländer unserer Nutzer aus Italien, Niederlande, Japan, Polen, Südkorea, Frankreich, Spanien, Türkei und zahlreichen weiteren Ländern.
Unsere Website umfasst ohne Bilder und Anmerkungen über 2.000 Dateien, darunter italienische, englische, chinesische, spanische, französische, türkische, russische und japanische Dateien. Nachgefragt waren wie in den Vorjahren vor allem die biographischen Seiten, die Grundgedanken, die Liste mit den Werken Pestalozzis und die Seite zu Pestalozzis Zeit, Leben und Werk mit ihren zahlreichen Linkangeboten. Die häufigsten Suchbegriffe waren ‚Pestalozzi‘, ‚Johann Heinrich Pestalozzi‘, ‚Heinrich Pestalozzi‘, ‚Pestalozzi Biographie‘, ‚Pestalozzi Pädagogik‘ und ‚Pestalozzi Bildung‘. Die Ausstrahlung unserer Website übertrifft bei weitem die Ausstrahlung gedruckter Literatur über Pestalozzi, deren Auflage meist bei 800-1.000 liegt.
III.
Das Interesse an Themen der Historischen Pädagogik ist weiterhin äussest gering. Veröffentlichungen zum Thema Pestalozzi konnte ich bei meiner Recherche unter den insgesamt 440 Dissertationen und 24 Habilitationen zu erziehungswissenschaftlichen Themen an Universitäten und Hochschulen in Deutschland, der Schweiz und Österreich nicht finden. Diese sind in der Zeitschrift für Pädagogik Heft 4/2024, S. 549-591 aufgeführt. Die Themenschwerpunkte liegen dabei meist auf Digitalisierung, Integration/Migration, sozialen Fragen, Fragen zu Kitas und Grundschulen und zur Vergleichenden Erziehungswissenschaft mit Themen von der Türkei, Ghana, Indien, Kongo, Uganda, Ukraine, USA und China. Historische Themen fanden sich bei meiner Durchsicht nur drei, die keinen direkten Bezug zuf Pestalozzi haben: „Die Entwicklung einer Unterrichtsreihe zum antiken Rom“ an der Fernuniversität Hagen oder „die Entstehung und Entwicklung von Leibesübungen als Schulfach: Argumentationslinien und Akteure zwichen1770 und 1850“ an der Universität Marburg.
An den schweizerischen Universitäten Basel, Zürich, Bern und Fribourg liegt nur ein historisches Thema vor: „Von Ohrfeigen, Tatzen und Kopfnüssen – Körperliche Züchtigungen an der Zürcher Volksschule“ an der Universität Zürich.
IV.
In unseren Ordner „Pestalozzi - Literatur aus 200 Jahren“ (https://www.heinrich-pestalozzi.de/wissen/pestalozzi-literatur-aus-200-jahren) habe ich drei weitere Einträge und gleichzeitig das Erscheinungsjahr hinzugefügt:
1846
- Blochmann, Karl Justus:
Heinrich Pestalozzi. Züge aus dem Bilde seines Lebens und Wirkens nach Selbstzeugnissen, Anschauungen und Mittheilungen. Dresden 1846, 182 S. (mit Abb.).
1868-1889
- Morf, Heinrich:
Zur Biographie Pestalozzi’s. Ein Beitrag zur Geschichte der Volkserziehung. 4 Theile in 2 Bdn., 2. vermehrte Aufl. Winterthur 1868-1889, 1654 S.
1. Theil: Pestalozzi’s Wirksamkeit bis in die Mitte des Burgdorfer Aufenthaltes. Winterthur 1868, XII, 344 S., 3 Beilagen.
2. Theil: Pestalozzi und seine Anstalt in der zweiten Hälfte der Burgdorfer Zeit. Winterthur 1885, X, 276 S.
3. Theil: Von Burgdorf über Münchenbuchsee nach Yverdon. Winterthur 1885, 385 S.
4. Theil: Blüthe und Verfall des Instituts zu Yverdon. Pestalozzi’s letzte Lebenstage. Winterthur 1889, VIII, 619 S.
1896
- Scherer, Heinrich: Die Pestalozzische Pädagogik nach Ihrer Entwicklung, ihrem Aus- und Aufbau und ihrem Einfluss auf die Gestaltung des Volksschulwesens. Leipzig 1896, 312 S.
1903/04
- Israel, August: Pestalozzi-Bibliographie. Die Schriften u. Briefe Pestalozzis nach der Zeitfolge. Schriften u. Aufsätze über ihn nach Inhalt u. Zeitfolge, 3 Bde. Berlin 1903/04, Reproduktion 1976 by Rinsen book.
Bd. 1: Die Schriften Pestalozzis. XXXV, 636 S.
Bd. 2: Die Briefe Pestalozzis. X, 339 S.
Bd. 3: Schriften u. Aufsätze über Pestalozzi. LVIII, 639 S.
1909
- Natorp, Paul: Pestalozzi. Sein Leben und seine Ideen. Leipzig 1909, 134 S.
1927-1942
- Schönebaum, Herbert:
Bd. 1: Der junge Pestalozzi. 1746-1782. Leipzig 1927, 234 S.
Bd. 2: Pestalozzi. Kampf und Klärung. 1782-1797 Erfurt 1931, 248 S.
Bd. 3: Pestalozzi. Kennen, Können, Wollen. 1797-1809. Langensalza 1937, XII, 533 S.
Bd. 4: Pestalozzi. Ernte und Ausklang. 1810-1827. Berlin u. Leipzig 1942, XVI, 554 S.
1927-1996
- In diesen Jahren erschien von unterschiedlichen Bearbeitern und bei drei verschiedenen Verlagen in 31 Bänden (SW 1-29) die wissenschaftliche Gesamtausgabe von Pestalozzis Werken. Eine detaillierte Zusammenstellung der einzelnen Bände und der jeweils in ihnen veröffentlichten Werke findet sich unter:
Kritische Gesamtausgabe von Pestalozzis Werken
1946-1995
- Von 1946-1971 erschienen in der Bearbeitung von Emanuel Dejung die Bände 1-13 (PSB 1-13) mit 6.252 Briefen Pestalozzis und 1995 folgte ein von Kurt Werder bearbeiteter Nachtragsband (PSB 14) mit weiteren 208 Briefen und briefähnlichen Dokumenten. Der editorisch anspruchsvolle Nachtragsband enthält Abbildungen erschlossener Briefe und umfangreiche Anhänge zu den erschlossenen Dokumenten. Eine Zusammenstellung der einzelnen Briefbände findet sich unter:
Kritische Gesamtausgabe der Briefe (PSB)
1959
- Spranger, Eduard: Pestalozzis Denkformen.
Heidelberg 1959, 152 S.
1972
- Zur Diskussion: Der politische Pestalozzi. Mit Beiträgen von Leonhard Froese, Dietmar Kamper, Dietfrid Krause-Vilmar, Hort Messmer, Richard Pippert u. Georg M. Rückriem. Weinheim u. Basel 1972, 223 S.
1988-1993
- Stadler, Peter: Pestalozzi. Geschichtliche Biographie, 2 Bde.
Bd. 1: Von der alten Ordnung zur Revolution (1746-1797). Zürich 1988, 2. Aufl. 1993.
Bd. 2: Von der Umwälzung zur Restauration. Ruhm und Rückschläge (1798-1827). Zürich 1993.
1996
- Pestalozzi - wirkungsgeschichtliche Aspekte. Dokumentationsband zum Pestalozzi-Symposium 1996. Hrsg.: Fritz-Peter Hager u. Daniel Tröhler. Bern, Stuttgart, Wien 1996, 498 S.
2024
V.
Auf Anregung von Arthur Brühlmeier konnte ich die Angaben zu den beiden Werkausgaben von Ludwig Wilhelm Seyffarth von Pestalozzis Werken korrigieren. Die erste Ausgabe von 1869-1873 mit 70 Werken umfasst 18 Bände. Die zweite erweiterte Ausgabe von 1899-1902 mit 153 Werken umfasst 12 Bände. Die beiden Seyffarth-Ausgaben sind das Ergebnis der Bemühung, alle zum damaligen Zeitpunkt für den Herausgeber auffindbaren Werke Pestalozzis in einer Werkausgabe zusammenzustellen. Diese beiden Werkausgaben erfüllen aber nicht die für wissenschaftliches Arbeiten erforderlichen Ansprüche wie z.B. die Wiedergabe unterschiedlicher Fassungen ein und desselben Textes, um die Entwicklung des Autors verfolgen zu können oder die unverzichtbaren Angaben eines wissenschaftlichen Anmerkungsapparates mit textkritischen Erläuterungen, Wort- und Sacherklärungen, Verweisen, weiterführenden Literaturangaben und Personen- und Sachregistern. Die erste Seyffarth-Ausgabe war zusammen mit einzelnen Werkausgaben und der vierbändigen Biographie von Heinrich Morf die wichtigste Quelle des Jubiläumsjahres 1896 und die zweite Seyffarth-Ausgabe wurde bis zum Erscheinen der wissenschaftlichen Gesamtausgabe von Pestalozzis Werken und Briefen 1927-1996 häufig zum Zitatennachweis genutzt.
Im zurückliegenden Jahr konnte ich die Besprechung von Ralf Brocker „Pestalozzi – ein Sokratiker? Eine hermeneutische Analyse im Kontext sokratischer Lehrart im 18. Jahrhundert“ hinzufügen.
Für Brocker ist Pestalozzi ein sokratischer Pädagoge, bei dem als Bildungsziel im Vordergrund steht, einen mündigen und selbständigen Menschen durch Selbsttätigkeit zu erreichen. Während bei den bekannten philanthropischen Pädagogen Campe, Basedow, Salzmann oder Trapp die Unterrichtsmethode immer noch stark vom Lehrer geprägt ist, der die Gedankengänge der Schüler lenkt und Bildung durch Dozieren erreichen wollten. Rousseau steht der mäeutischen Idee des Sokrates zwar nahe, aber er lässt den Schüler alleine auf dem Weg zur Selbständigkeit. Für Pestalozzi geht es nicht darum durch Belohnung und Strafe zu lernen, sondern um Anregungen zur Selbsttätigkeit und damit zum selbständigen Problemlösen zu geben.
Die ausführliche Besprechung dieser Veröffentlichung findet sich unter:
https://www.heinrich-pestalozzi.de/wissen/fachliteratur-ab-1946-auswahl/fachliteratur-ab-2003/pestalozzi-ein-sokratiker-eine-hermeneutische-analyse-im-kontext-sokratischer-lehrart-im-18-jahrhundert
VI.
Zum Schluss wiederhole ich meine Bitte an alle Freunde und Mitglieder unseres Vereins „Pestalozzi im Internet“: Werben Sie neue Mitglieder für unseren Verein, werben Sie für die Nutzung unserer Dokumentation über Pestalozzi und werben Sie für Werbebeiträge auf unserer Website, z.B. bei Hotels, Touristikunternehmen, Touristikinfos von Städten oder Gemeinden, z.B. von Zürich, Bern, Burgdorf, Yverdon oder Birr.
Wir haben bereits eine erste Werbeanzeige für das Stettli in der Ferienregion Lenzerheide mit einem Werbebanner in unserem Ordner „Partner“ und auf unserer Startseite:
Nun seien Sie herzlich gegrüsst und bleiben Sie gesund
Ihr Gerhard Kuhlemann