Lienhard und Gertrud
Ein Buch für das Volk
Berlin u. Leipzig: Georg Jakob Decker, 1781. PSW 2, S. 1-221
Siehe dazu: Pestalozzis literarisches Hauptwerk: Lienhard und Gertrud
Seite 1/7
„Lienhard und Gertrud“ ist das große fortdauernde Werk im Leben Pestalozzis. Nach diesem in sich abgeschlossenen „Dorfroman“ von 1781 erscheinen bis 1787 noch drei weitere Folgebände. Insgesamt gibt es drei unterschiedliche Fassungen des Werks aus den Jahren: 1781-1787, 1790-1792 und 1819-1820, wobei noch Entwurfsskizzen zu einem 5. Band und Pläne für einen 6. Band vorhanden sind.
Nur die beiden ersten Bände haben den Charakter eines Dorfromans, in dem Pestalozzi das sog. einfache Volk ansprechen will, um ihm Wege aus der sozialen Verelendung zu zeigen. In den Folgebänden wendet sich Pestalozzi eher an die Gebildeten und Herrschenden und stellt seine theoretischen Überlegungen in einer teilweise abstrakten Sprache und oft mit langen Schachtelsätzen zur Diskussion.
Im folgenden wird der 1781 erschienene 1. Band von „Lienhard und Gertrud“ wiedergegeben, der Pestalozzis schriftstellerischen Ruhm begründete. Pestalozzi hat dem Roman eine „Vorrede“ vorangestellt und ihn in 100 Kapitel unterteilt. Der Roman ist von Pestalozzi zum fortlaufenden Lesen konzipiert, er ist aber für die Wiedergabe auf 7 Einzelseiten aufgeteilt, um nicht zu große Textmengen auf einer einzelnen Seite darzustellen. Die Rechtschreibung des Textes ist zurückhaltend der heutigen Schreibweise angepasst.
Das Inhaltsverzeichnis des Romans „Lienhard und Gertrud“
- Ein herzguter Mann, der aber doch Weib und Kinder höchst unglücklich macht
- Eine Frau, die Entschlüsse fasst und ausführt und einen Herrn findet, der ein Vaterherz hat
- Ein Unmensch erscheint
- Er ist bei seinesgleichen, und da ist’s, wo man Schelmen kennen lernt
- Er findet seinen Meister
- Wahrhafte Bauerngespräche
- Er fängt eine Vogtsarbeit an
- Wenn man die Räder schmiert, so geht der Wagen
- Von den Rechten im Land
- Des Scherers Hund säuft Wasser zur Unzeit und verderbt dem Herrn Untervogt ein Spiel, das recht gut stand
- Wohlüberlegte Schelmenprojekte
- Haushaltungsfreuden
- Beweis, dass Gertrud ihrem Manne lieb war
- Niedriger Eigennutz
- Der klugen Gans entfällt ein Ei, oder: eine Dummheit, die ein Glas Wein kostet
- Zieht den Hut ab, Kinder! es folgt ein Sterbbett
- Die kranke Frau handelt vortrefflich
- Ein armer Knabe bittet ab, dass er Erdäpfel gestohlen hat, und die Kranke stirbt
- Guter Mut tröstet, heitert auf und hilft; Kummerhaftigkeit aber plagt nur
- Dummer, zeitverderbender Vorwitz hat den Mann zum Müßiggang verführt
- Undank und Neid
- Die Qualen des Meineids lassen sich nicht mit spitzfindigen Künsten ersticken
- Ein Heuchler und eine leidende Frau
- Ein reines, fröhliches und dankbares Herz
- Wie Schelmen miteinander reden1
- Hochmut in Armut und Elend führen zu den unnatürlichsten, abscheulichsten Taten
- Fleiß und Arbeitsamkeit ohne ein dankbares und mitleidiges Herz
- Der Abend vor einem Festtage in eines Vogts Hause, der wirtet
- Fortsetzung, wie Schelmen miteinander reden und handeln
- Fortsetzung, wie Schelmen miteinander reden und handeln, auf eine andere Manier
- Der Abend vor einem Festtage im Hause einer rechtschaffenen Mutter
- Die Freuden der Gebetsstunde
- Die Ernsthaftigkeit der Gebetsstunde
- So ein Unterricht wird verstanden und geht ans Herz, aber es gibt ihn eine Mutter
- Ein Samstagabendgebet
- Noch mehr Mutterlehren. Reine Andacht und Emporhebung der Seele zu Gott
- Sie bringen einem armen Mann eine Erbsbrühe
- Die reine, stelle Größe eines wohltätigen Herzens
- Eine Predigt
- Ein Beweis, dass die Predigt gut war. Item, vom Wissen und Irrtum und von dem, was heiße, den Armen drücken
- Der Ehegaumer zeigt dem Pfarrer Unfug an
- Zugabe zur Morgenpredigt
- Die Bauern im Wirtshaus werden beunruhigt
- Geschichte eines Menschenherzens während dem Nachtmahl
- Die Frau sagt ihrem Manne große Wahrheiten, aber viele Jahre zu spät
- Selbstgespräch eines Manns, der mit seinem Nachdenken unglücklich weit kommt
- Häusliche Sonntagsfreuden
- Etwas von der Sünde
- Kindercharakter und Kinderlehren
- Unarten und böse Gewohnheiten verderben dem Menschen auch die angenehmen Stunden, in denen er etwas Gutes tut
- Es kann keinem Menschen in den Sinn kommen, was für gute Folgen auch die kleinste gute Handlung haben kann
- Am Morgen sehr früh ist viel zu spät für das, was man am Abend vorher hätte tun sollen
- Je mehr der Mensch fehlerhaft ist, je unverschämter begegnet er denen, die auch fehlen
- Armer Leute unnötige Arbeit
- Ein Heuchler macht sich einen Schelmen zum Freund
- Es wird Ernst; der Vogt muss nicht mehr Wirt sein
- Wie er sich gebärdet
- Wer bei ihm war
- Auflösung eines Zweifels
- Eine Abschweifung
- Der alte Mann leert sein Herz aus
- Das Entsetzen der Gewissensunruhe
- Dass man mit Liebe und mit Teilnehmung der gänzlichen Kopfverwirrung angstvoller Menschen zuvorkommen könne
- Ein Pfarrer, der eine Gewissenssache behandelt
- Dass es auch beim niedrigsten Volk eine Delikatesse gebe, selbst bei der Annahme von Wohltaten, um die sie bitten
- Ein Förster, der keine Gespenster glaubt
- Ein Mann, den es gelüstet, einen Markstein zu versetzen, möchte auch gern die Gespenster nicht glauben, und er darf nicht
- Die untergehende Sonne und ein verlorner, armer Tropf
- Wie man sein muss, wenn man mit den Leuten etwas ausrichten will
- Ein Mann, der ein Schelm ist und ein Dieb, handelt edelmütig, und des Maurers Frau ist weise
- Die Hauptauftritte nähern sich
- Die letzte Hoffnung verlässt den Vogt
- Er macht sich an den Markstein
- Die Nacht betrügt Besoffene und Schelmen, die in der Angst sind, am stärksten
- Das Dorf kommt in Bewegung
- Der Pfarrer kommt ins Wirtshaus
- Seelsorgearbeit
- Zween Briefe vom Pfarrer an Arner
- Des Hühnerträgers Bericht
- Des Junkers Antwortschreiben an den Pfarrer
- Ein guter Küher
- Ein Kutscher, dem seines Junkers Sohn lieb ist
- Ein Edelmann bei seinen Arbeitsleuten
- Ein Junker und ein Pfarrer, die beide ein gleich gutes Herz haben, kommen zusammen
- Des Junkers Herz gegen seinen fehlenden Vogt
- Der Pfarrer zeigt abermals sein gutes Herz
- Vom guten Mut und von Gespenstern
- Von Gespenstern in einem andern Ton
- Ein Urteil
- Vortrag Hartknopfs, des Ehegaumers
- Des Junkers Antwort
- Rede des Hühnertägers an die Gemeinde
- Dass die Armen bei diesem Lustspiel gewinnen
- Der Junker dankt dem Pfarrer
- Der Junker bittet einen armen Mann, dem sein Großvater Unrecht getan hatte, um Verzeihung
- Reine Herzensgüte eines armen Manns gegen seinen Feind
- Seine Dankbarkeit gegen seinen edeln Herrn
- Auftritte, die ans Herz gehen sollen
- Eine angenehme Aussicht
- Des Hühnerträgers Lohn