Pestalozzis Langenthaler Rede
Ansprache in der Versammlung der Neuen Helvetischen Gesellschaft im Gasthof Bären in Langenthal, 10. April 2008
Dr. phil. Thomas Multerer Rektor Gymnasium Oberaargau
Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren
Lassen Sie mich, meine sehr verehrten Damen und Herren, diese kleine Einführung in Pestalozzis Langenthaler Rede mit einer persönlichen Bemerkung beginnen. Als der Gedanke, Pestalozzis Rede von 1826 neu aufzulegen, von der Firma Ammann mit der Bitte um ein Vorwort an mich herangetragen wurde, habe ich zuerst ziemlich reserviert reagiert. Wozu diese nahezu zweihundertjährige Rede des greisen Pestalozzi wieder aufwärmen? Zwar war und ist mir die Aktualität des Pädagogen Pestalozzi dauernd gegenwärtig. Aber der Politiker Pestalozzi? Der Philosoph? Und zudem ist die Langenthaler Rede wahrhaftig nicht leicht zu lesen. Erinnerungen an lange Lektürestunden als Student, in denen man Pestalozzis Sprache und seinen oft besonderen Umgang mit Begriffen zu bändigen versucht hat, sind aufgestiegen.
Und dann doch: In der Lektüre die Begegnung mit einem ungeheuer scharfsinnigen und weitsichtigen Analysator seiner Zeit, mit einem Propheten, für den deren Analyse, trotz aller Zeitbezogenheit, eine weltgeschichtliche Betrachtung ist, eine Analyse von geschichtlichen Vorgängen, die zuletzt ganz unabhängig von ihrer Epoche gültig sind. Der Geschichte nicht als Abfolge von Ereignissen erfasst, sondern erkannt und gedeutet in ihrer mythischen Tiefe. Und dann auch die Begegnung mit einem Idealisten und Visionär, dessen Konsequenz ihn hinaushebt über alle Zeitbezogenheit. Darüber, meine Damen und Herren, möchte ich Ihnen berichten.
Im Jahre 1825 besuchte der greise Pestalozzi die Jahresversammlung der „Helvetischen Gesellschaft“ in Schinznach; diese war 1760 in Basel gegründet worden mit dem Ziel, die Eidgenossenschaft als Staat zu erneuern, damit dessen Struktur und Form Schritt halten könne mit seiner rasanten wirtschaftlichen Entwicklung. Alle damals bedeutenden Männer gehörten der Gesellschaft an, Pestalozzi seit 1774. In Schinznach wurde er mit Ehrerbietung empfangen, man wählte ihn zum Präsidenten für das Jahr 1826. Damit war die Verpflichtung verbunden, an der nächsten Jahresversammlung zu sprechen, „eine Rede zu verfassen, die ihm Gelegenheit bot, sein geistiges Testament einer jungen Generation vaterländisch und menschlich gesinnter Männer zu übergeben.“ Pestalozzi versprach, in Langenthal „von Vaterland und Erziehung“ zu sprechen, „denen beiden er sein Leben gewidmet habe.“
So reiste denn Pestalozzi am 26. April 1826, einem unfreundlichen, rauen Nachwintertag nach Langenthal. Er war hier kein Unbekannter, immerhin hatten im Jahre 1817 acht Langenthaler die grosse Ausgabe seiner „sämtlichen Werke“ subskribiert. Die ganze Stadt Bern brachte es dagegen nur auf ganze zehn Exemplare!
Die Versammlung in Langenthal gehörte zu Pestalozzis glücklichsten Tagen in einem Leben, das von Unglück, Leid und Misserfolg geprägt war. Hier in Langenthal begegneten ihm Hochachtung und Anerkennung für sein Lebenswerk. In seinem biografischen Roman charakterisiert Wilhelm Schäfer Pestalozzis Glück: „Und alle bitteren Jahrzehnte wiegen nun die eine Stunde nicht auf, da er sich im Kreise dieser Männer als eine Lebensquelle fühlt, die immer noch über den Rand zu fliessen vermag.“ Lang ist die Liste der Tagungsteilnehmer, viele in der Schweizer Geschichte des 19. Jahrhunderts bedeutende Männer finden sich eingetragen. An Bedeutung und Berühmtheit überragt sie alle ein Mann, der sich selbstbewusst mit „Albert Bitzius VDM“ (verbi divini minister, Diener am göttlichen Wort) in die Präsenzliste eingetragen hat. Bitzius, der spätere Jeremias Gotthelf, war damals Vikar in Herzogenbuchsee.
„Von Vaterland und Erziehung“ versprach Pestalozzi in Langenthal zu sprechen, „wenn Gott ihm noch ein Jahr schenke“. Damit charakterisiert er seinen Vortrag zu bescheiden, denn die „Langenthaler Rede“ kann als sein geistiges Testament angesprochen werden. Es ist ein pessimistisches Testament; Pestalozzi analysiert mit unerhörtem Scharfblick eine Eidgenossenschaft in der Krise, eine Schweiz, die unter den Auswirkungen der Industrialisierung, der Verstädterung und der Bevölkerungsexplosion leidet, politisch seit der langen Tagsatzung von 1815 nur noch einen lockeren Staatenbund darstellt.
Pestalozzi teilt die Schweizergeschichte in zwei Phasen ein: Die erste dauert von der Bundesgründung bis zur Schwelle des 18. Jahrhunderts, es ist die Zeit der Väter, der alten Eidgenossen, eine Zeit, die sich auszeichnet durch Weisheit, Mut, Tapferkeit, durch Bürger- und Freiheitssinn, vor allem aber immer wieder durch die „weise und menschenfreundliche Mässigung“; es ist die „Bürgertugend der Väter“, der „Geist der alten Einfachheit“, der „segensvolle alte Schweizergeist“, der die Eidgenossenschaft ermöglicht und durch die Jahrhunderte getragen hat. Zwar ist diese „Unschuldseinrichtung“, wie Pestalozzi die Eidgenossenschaft nennt, auch bedroht gewesen: Die Burgunderkriege hätten die Habgier geweckt und die „weise Mässigung“ in Frage gestellt; auch die Reisläuferei und das Pensionenwesen hätten die Grundfesten der alten eidgenössischen Gesinnung erschüttert. Die Reformation habe aber die Eidgenossenschaft wieder auf eine tragfähige Werte-Basis gestellt, so dass die alte Eidgenossenschaft im rechten Schweizergeist habe bestehen können. Diese erste Phase „dauerte so lange, bis im Anfang des vorigen Jahrhunderts (des 18.) die Folgen einer unpassenden, wie aus den Wolken herab gefallenen Steigerung eines unnatürlichen, in unseren Lagen und Verhältnissen keinen sicheren Boden findenden Fabrikverdienstes und Geldreichtums die wesentlichen Fundamente des Ebenmasses unseres bisherigen Wohlstandes auf mehreren bedeutenden Punkten des Vaterlandes aus ihren Angeln hob“.
Die zweite Phase beginnt für Pestalozzi mit der Entwicklung der schweizerischen Industrie, mit der Überwindung des Zunftwesens. Die religiösen Flüchtlinge brachten frischen Wind in das Wirtschaftsleben der Schweiz, aus dem Süden kam die Seidenindustrie, die Ostschweiz wurde von der Baumwollindustrie bestimmt, französische Glaubensflüchtlinge brachten die Uhrenindustrie in die Westschweiz. Die Schweiz wurde im 18. Jahrhundert zu einem der entwickeltsten und damit auch reichsten Industrieländer Eurpoas. „Es flossen uns von allen Seiten auf eine unnatürliche Weise grosse, mit unserem früheren Zustand kontrastierende Geldmassen zu. Eine Art Glücksritter wurden hie und da Tonangeber des Schicklichen und Anständigen im Lande“. Pestalozzi richtet das Augenmerk auf die Schattenseiten der Industrialisierung: Der handwerkliche Mittelstand ist nicht in der Lage mitzuhalten. Er verarmt und wird gesellschaftlich bedeutungslos. Aber auch für die Landbevölkerung ist die Industrialisierung kein Segen: Die Landpreise steigen und machen ein selbstständiges Bauerntum unmöglich. Die Bauern werden eigentumslos oder müssen sich ruinös verschulden. Es entsteht das Proletariat. Auf der anderen Seite aber ist viel Geld da und der „Erwerbsgeist der Väter“ – die Sparsamkeit – wird vom „verwöhnten Verbrauchsgeist“ – der Konsumhaltung – verdrängt. Pestalozzi geisselt die Verderbnis des Fabrikverdienstes. Er spricht vom „Traumleben des 18. Jahrhunderts“, vom „Gesindelleben der Menge“ und vom „Leichtsinn des Zeitgeistes“. Vom „Zeitluxus“ und von den „Miniaturformen des Grosstuns“. Auch wenn Pestalozzi in seiner Langenthaler Rede – und nicht nur dort – eine uns ungewohnte Sprache spricht, so ist trotzdem sofort erkennbar, dass er fast prophetisch von Problemen handelt, welche auch unsere Zeit beschäftigen: von Verstädterung und Massenelend und Proletarisierung, von Abhängigkeit; damals in der Schweiz, heute in der Dritten Welt. Und von dem heute immer tiefer werdenden Graben zwischen Land- und Stadtbevölkerung, selbst im Kanton Bern. Industrie und Fabrik, das sind hier zwar noch nicht die rauchenden Schlote, die endlosen Maschinensäle und das Fliessband. Trotzdem ist die Struktur der Gesellschaft bereits kapitalistisch. Der Reichtum ist nur der Reichtum einzelner, das Glück, das er ihnen bringt, ist ein „Scheinglück“ und das „Blendwerk unseres Scheinwohlstandes“.
Pestalozzi redet hier keineswegs als ein weltfremder Pädagoge oder als „Sozialist“. Er war von 1796 – 98 Mitinhaber einer Seidenweberei in Zürich-Fluntern und wusste, wovon er sprach. Zudem hatte seine Analyse im Oberaargau ihre besondere Aktualität. Ende des 18. Jahrhunderts erreichte die hiesige Leinwandproduktion ihren Höhepunkt. Spinnerei und Weberei, als Heimarbeit, waren in den Dörfern des oberen Langetentales angesiedelt, die Veredelung konzentrierte sich auf den Raum Langenthal-Lotzwil. 1826 hat diese Industrie den Zenith längst überschritten und leidet an der erdrückenden ausländischen, vor allem englischen Konkurrenz durch preiswerteres Maschinengarn. Baumwollverarbeitung, billiger und einträglicher, hatte die Leinwandproduktion verdrängt. Der anwesende Bitzius wird als Jeremias Gotthelf ein gutes Jahrzehnt später in seinem Roman „Leiden und Freuden eines Schulmeisters“ vom Untergang eben dieser Leinwandproduktion im Oberaargau berichten. Die Hauptfigur Peter Käser wird nicht Lehrer, weil er ein Pädagoge aus Berufung wäre, sondern nur, weil er als Weber keine Überlebenschance mehr hat.
Pestalozzi nun, meine Damen und Herren, spricht und analysiert nicht in erster Linie als Historiker. Denn ein sachlicher Historiker war Pestalozzi, bei allem Scharfsinn seiner Analyse, nicht. Er bleibt immer Pädagoge, Erzieher. Es ist ihm in seiner Langenthaler Rede nicht in erster Linie darum zu tun, eine objektive, gleichsam kühle Darstellung der wirtschaftlichen Verhältnisse seiner Zeit zu liefern. Er sieht diese mit den Augen des Erziehers, mit den Augen dessen, der über gültige Werte und Massstäbe verfügt und diese kritisch auf seine Zeit anwendet.
So erstaunt es nicht, dass Pestalozzi seine Zeit als einen Tiefpunkt in der Entwicklung der Eidgenossenschaft erlebt. Nicht die Errungenschaften der Technik, welche das Leben in der Schweiz unbestreitbar zu erleichtern beginnen, stehen für ihn im Vordergrund, sondern er fragt immer nach dem Menschen. Nach seinem Glück und Seelenheil. Dieses Seelenheil ist bei ihm nicht mehr, wie bei einem barocken Menschen, einem Jenseits vorbehalten, die Welt ist nicht mehr das Jammertal früherer Zeiten. Für ihn als grossen Pädagogen steht immer der Mensch als Individuum im Mittelpunkt, der seine Erfüllung in dieser Welt finden kann und muss. Also ist die industrielle Entwicklung kein Wert an sich, sondern nur dann von Bedeutung, wenn sie den Menschen in seiner Individualität fördert und veredelt. Pestalozzi ist immer ein Erzieher, immer auch ein Aufklärer.
Jede seiner Analysen geschieht nicht zum Selbstzweck der Analyse, sondern immer im Hinblick auf eine Anwendung der Erkenntnisse hinsichtlich Förderung und Veredelung des Individuums. Und wir dürfen auch nicht vergessen, dass Pestalozzi in der Helvetischen Gesellschaft und als deren Präsident spricht, also vor Männern, die, gleich ihm, erkannt hatten, dass der lose Staatenbund der Alten Eidgenossenschaft nicht mehr in der Lage gewesen war, die sozialen Probleme zu lösen. Die Helvetische Gesellschaft war zu diesem Zweck gegründet worden. Er sprach vor Gleichgesinnten.
Es liegt auf der Hand, was Pestalozzi nun im zweiten Teil seiner Rede behandeln wird. Der Tagungsbericht vermerkt: „Er wies die entlegenen und die näheren Quellen der Verderbnis in unserem Vaterlande nach, aber auch die Heilquellen, “ die nur zu fassen, zu leiten und zu verbreiten wären, um von neuem Landessegen blühen und reifen zu sehen.“ Es geht nun um die Frage der Heilmittel, was seiner Meinung nach zu tun sei, die „Quellen der Verderbnis" versiegen zu lassen. Dies ist nur durch Erziehung zu erreichen.
Man würde Pestalozzi missverstehen, wenn man unter dem Begriff „Erziehung“ nur gleichsam „das Schulwesen“ verstünde. Der Begriff Erziehung hat bei ihm mit Schule, Pädagogik, mit Lehrmethode und Didaktik im engeren Sinne wenig zu tun. Pestalozzi meint nicht, dass die Schule die Aufgabe erhalten soll, durch Bildung die Menschen zur Umkehr zu bewegen. Erziehung meint hier ein radikales Umdenken, einen fundamentalen Gesinnungswandel, „eine Umkehrung unseres gewohnten Routinedenkens.“ Dass die Schule zwar daran einen wesentlichen Anteil haben muss, ist offensichtlich. Aber der Gesinnungswandel kann nicht an eine Institution delegiert werden, er ist Sache aller. „Ich darf wohl sagen, wir bedürfen diesfalls in uns selbst eines erneuerten Geistes, eines erneuerten Herzens und sehr veränderter Massregeln“. Erziehung meint hier nicht Resultat der Tätigkeit eines Erziehers. Erziehung meint Veredelung eines jeden, Vervollkommnung des Menschen an sich, nicht Entwicklung zu einem bestimmten Zweck. Pestalozzi denkt nie ideologisch, Erziehung hat für ihn niemals ein vordergründig praktisches Ziel; sie ist immer Entwicklung der in jedem Menschen angelegten göttlichen Kräfte.
Wendet man nun diese grundlegende Haltung Pestalozzis auf den ersten Teil seiner „Langenthaler Rede“ an, so liegt es auf der Hand, welches die konkreten Heilmittel sind, welche die Verderbnis seiner Zeit heilen sollen.
Das Ziel seiner Nationalerziehung kann nur darin bestehen, eben jenen alten Schweizer Geist wieder aufzurichten, „die reinen Kräfte unserer altschweizerischen Denkungsart und Handlungsweise in unserer Mitte von neuem zu beleben und allmählig wieder herzustellen.“ Pestalozzi fordert seine Landsleute auf, im „altschweizerischen Geist das wieder zu werden, was die edelsten Männer des Vaterlandes vor den Zeiten unserer ersten eidgenössischen Vereinigung bis auf den heutigen Tag ihm immer waren.“ Globale und nationale Erziehung zurück zum alten Schweizer Geist, darin sieht Pestalozzi also das Heil gegen die drohende Proletarisierung des Volkes und die damit verbundenen drohenden Klassenkämpfe.
Diese Schlussfolgerungen ergeben sich logisch aus dem ersten Teil der Rede. Für Pestalozzi ist die Schweizer Geschichte eine Geschichte des Zerfalls der Werte. Aus Sparsamkeit und Mässigung wird Verschwendung und Konsumhaltung. Aus der Unschuldseinrichtung wird ein traumtänzerisches Scheinglück. Dies gilt es umzukehren.
So sehr uns nun die „Quellen der Verderbnis“ einsichtig sind, weil sie auch heute noch fliessen, so wenig vermag das Heilmittel dagegen auf den ersten Blick zu überzeugen. Pestalozzi – im ersten Teil ein scharfsichtiger Prophet – wird im zweiten Teil scheinbar zum Reaktionär, der von der guten alten Zeit spricht, in der alles besser war. Und es erstaunt und mag enttäuschen, dass ein Mann von der Grösse Pestalozzis offenbar zu der Illusion Zuflucht nimmt, man könne das Rad der Zeit zurückdrehen, um die Probleme seiner Gegenwart zu lösen.
Aber der Schein trügt: Pestalozzis Alte Eidgenossenschaft, wie er sie darstellt in seiner Rede, ist von Anfang an eine Utopie, eine Insel Felsenburg. Pestalozzi geht im ersten Teil der Rede von einem Goldenen Zeitalter aus, die Waldstätten sind ihm ein Paradies. Aber das Paradies hat keinen anderen Sinn, als dass der Mensch aus ihm verstossen werde, um sich in der Fahrt durch die Welt zu entwickeln und zu entfalten. Jeder Entwicklungsroman kleidet diesen Vorgang – Paradies, Verstossung und Weltfahrt – in eine Handlung. Und Pestalozzi war auch ein bedeutender Erzähler! Gotthelfs Romane folgen diesem Schema, vielleicht wäre hier ein formaler Ansatzpunkt in der literaturhistorischen Frage, inwiefern Pestalozzi Gotthelf beeinflusst hat.
Die Bedeutung der Urschweiz besteht nicht in der geschichtlichen Wahrheit, sondern in ihrer utopischen Idealität. Sie wird zum absoluten und daher unerreichbaren, idealistischen Ziel, zum Paradies, aus dem der Mensch zwar verstossen wird, aber zugleich aufgerufen ist zurückzukehren in einer höheren und bewussten Form. Und um diese Rückkehr ist es Pestalozzi zu tun. Übrigens auch Friedrich Schiller in seinem „Wilhelm Tell“.
Jeder ist aufgerufen, das absolute Ziel einer utopischen Eidgenossenschaft vor Augen zu haben, danach zu streben ungeachtet der tatsächlichen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse.
Oder anders gesagt: Pestalozzis Alte Eidgenossenschaft ist ein Bild, eine Art Allegorie eines funktionierenden und tragfähigen und zeitunabhängigen Wertesystems, eine Art Verbildlichung des Kategorischen Imperativs. Und Pestalozzis Forderung nach Erziehung aller ist die Forderung nach verbindlichen Werten, ohne die eine Gesellschaft weder gerecht und menschlich, noch wirtschaftlich erfolgreich sein kann.