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Newsletter Nr. 4

Die Generalversammlung 2024 und die Weiterentwicklung der Website: „www.heinrich-pestalozzi.info“

Liebe Freunde unserer Website,

im ersten Newsletter habe ich Ihnen über die Informationsangebote des Ordners „Biographie“ berichtet, im zweiten Newsletter über die Generalversammlung 2022 und die Informationsangebote des Ordners „Werke“, im dritten Newsletter über die Generalversammlung 2023 und über die Informationsangebote der Ordner „Wissen“, „Aktuell“, „Verein“, „Links“ und „Werbepartner“ und heute möchte ich Ihnen über die 22. Generalversammlung 2024 des Vereins „Pestalozzi im Internet“ und über die Weiterentwicklung der Website berichten.

I. Zur 22. Generalversammlung 2024 des Vereins

Die 22. Generalversammlung des Vereins „Pestalozzi im Internet“ fand am Mittwoch, 15. Mai 2024 auf Pestalozzis Neuhof in Birr (AG) statt. Neben den Formalia einer solchen Zusammenkunft sind hervorzuheben:

Im Bericht des Präsidenten Kurt Werder wurde die aktuelle Mitgliederzahl mit 33 angegeben. Die Bemühungen um die Datenübernahme von der Pestalozzi-CD gehen weiter, denn die Werke und Briefe Pestalozzis sind auf der CD-ROM von 1997 mit den heutigen Programmen und Geräten nicht mehr nutzbar. Besondere Schwierigkeiten macht dabei die Regularisierung der zuletzt erschienenen Bände PSW 17B, PSW 29 und PSB 14, die noch nicht auf der CD-ROM enthalten sind. Im kommenden Jahr sollten die Werke und Briefe Pestalozzi wieder digital verfügbar sein. Zudem wurde erneut die Möglichkeit angesprochen, mit Japan engere Kontakte anzuknüpfen.

Ein Höhepunkt der Generalversammlung war das musikalische Begleitprogramm, in dem Rolf Imbach (Violine), Regula Cincera (Klarinette) und Dietrich Pestalozzi (Kontrabass) Musik des Pestalozzi-Zeitgenossen Mozart und einige Volksmusik-Stücke von Pestalozzis Zeitgenossen spielten. Ein vorzügliches Abendessen beschloss die Generalversammlung.

Die nächste Generalversammlung des Vereins findet am Mittwoch, 07. Mai 2025 ebenfalls auf Pestalozzis Neuhof in Birr (AG) statt

II. Zur Weiterentwicklung der Website www.heinrich-pestalozzi.info

Gerhard Kuhlemann, der Verantwortliche für die Website, nennt zuerst den neu entwickelten Flyer zur Website. Diesen Flyer kann man gerne bei Kurt Werder (kwerder@sunrise.ch) bestellen und für die Werbung zur Nutzung unserer Website, aber vor allem zur Werbung neuer Mitglieder für unseren Verein „Pestalozzi im Internet“ nutzen.

Google hat die Analytics-Funktion umgestellt, deshalb kann ich aktuell nur über die Zahl der Seitenaufrufe berichtet werden: Unsere Websitex hatte im zurückliegenden Berichtszeitraum vom 01. Mai 2023 bis 30. April 2024 ca. 80.000 Seitenaufrufe. Der Grossteil der Nutzer kam über die Suchmaschine Google und wie in den vergangenen Jahren kamen die weitaus meisten Seitenaufrufe aus Deutschland, es waren 42.000 und damit über die Hälfte aller Aufrufe. Nach Deutschland schliesst sich mit deutlichem Abstand die Schweiz mit ca.10.000 Seitenaufrufen an, gefolgt von Österreich mit 3.000, danach folgen USA (2.300), China (1.100), Polen und Japan (je 1.000) und Indien, Italien und Brasilien mit jeweils 900 Seitenaufrufen. Die hohe Nachfrage aus China ist ein erfreuliches Zeichen für die Nachfrage unserer chinesischen Seiten, für deren Erstellung Prof. Dr. Gu verantwortlich ist. Die Reichweite unserer Website wird deutlich an der Zahl der weiteren Herkunftsländer unserer Nutzer von den Niederlanden, Türkei, Frankreich, Spanien u.a. Die Website umfasst ohne Bilder und Anmerkungen knapp 2.000 Dateien, darunter italienische, englische, chinesische, spanische, französische, türkische, russische und japanische Dateien. Nachgefragt waren vor allem die biographischen Seiten (besonders die Kurzbiographie und Stans), die Grundgedanken, die Liste mit den Werken Pestalozzis und die Seite zu Pestalozzis Zeit, Leben und Werk mit ihren zahlreichen Linkangeboten. Die häufigsten Suchbegriffe waren ‚Pestalozzi‘, ‚Johann Heinrich Pestalozzi‘, ‚Heinrich Pestalozzi‘, ‚Pestalozzi Biographie‘, ‚Pestalozzi Pädagogik‘ und ‚Pestalozzi Bildung‘. Bei der Suchmaschine Google stehen wir mit diesen Suchwörtern jeweils auf der ersten Ergebnisseite. Im Vergleich mit den Auflagenzahlen wissenschaftlicher Veröffentlichungen, die bei ca. 800-1.000 liegen, übertrifft die Ausstrahlung unserer Website bei weitem die Ausstrahlung gedruckter Literatur über Pestalozzi.

Das Interesse an Themen der Historischen Pädagogik ist weiterhin deutlich rückläufig. Neuere Veröffentlichungen konnte ich bei meiner Recherche im Internet, in Verlagsprospekten und in der Rubrik „Pädagogische Neuerscheinungen“ der Zeitschrift für Pädagogik nicht finden. In der Zeitschrift für Pädagogik sind in Heft 4/2023, S. 524-562 für das zurückliegende Berichtsjahr 405 Dissertationen und 14 Habilitationen zu erziehungswissenschaftlichen Themen an Universitäten und Hochschulen in Deutschland, der Schweiz und Österreich aufgeführt. Die Themenschwerpunkte liegen dabei meist auf Digitalisierung, Integration/Migration, sozialen Fragen, Fragen zu Kitas und Grundschulen und zur Vergleichenden Erziehungswissenschaft mit Themen von der Türkei, Ghana, Indien, USA bis hin zu China. Historische Themen fanden sich bei meiner Durchsicht nur drei, die aber keinen Bezug zu Pestalozzi haben, sie sind jeweils biographisch oder regional begrenzt: „Die Dorfschulordnungen der pietistischen Herrschaft Reuss älterer Linie und Reuss jüngerer Linie und ihre Umsetzung vor Ort“, „Friedrich Fröbels dritte Gabe als Fördermaterial zur Verbesserung des räumlich-visuellen Vorstellungsvermögens“, „Vom ‚Türkenjoch‘ zu ‚Deutschlands Freundschaft für die Türkei‘- Der Wandel des Wissens über das Osmanische Reich in deutschen Geschichtsschulbüchern 1839-1918“ und eine Habilitation an der Uni Augsburg „Franz Xaver Loehle (1792-1837), Sänger und Musikpädagoge und sein soziokulturelles Umfeld. Ein Leben zwischen Bühne, Hof und ‚Schule‘“.

Die in meinem vorjährigen Jahresbericht angeführte Habilitation von Katharina Vogel an der Uni Göttingen: “Pädagogisches Wissen 1750-1850. Empirische Studien zum Referenzraum wissenschaftlich-pädagogischer Lehrbücher, Vorlesungssammlungen und Einführungsschriften“ ist im Zusammenhang mit Pestalozzi wenig aussagekräftig. Im Mittelpunkt dieser Veröffentlichung stehen empirische Studien mit vielen Grafiken und Tabellen, die allerdings teilweise schwer zu lesen sind, z.B. die Abbildungen 64 (S. 183) und 65 (S. 184). Die insgesamt 30 Referenzautoren reichen von Kant, Trapp, Herbart, Schwarz, Ewald u.a., Pestalozzi ist nicht darunter. Aus der Studie geht aber hervor, dass in den untersuchten Schriften Rousseau, Kant und Platon die meistzitierten Referenz-Autoren und Rousseau, Pestalozzi, Kant, Schwarz und Platon die meistgenannten Autoren sind (S. 172 f).

Unser Vereinsmitglied Sylvia Schütze hat mich auf eine weitere Veröffentlichung hingewiesen, die ich aber erst in den kommenden Wochen besprechen kann: „Ralf Brocker: Pestalozzi – ein Sokratiker? Eine hermeneutische Analyse im Kontext sokratischer Lehrart im 18. Jahrhundert.“. Eine Besprechung dieses umfangreichen Werks mit insgesamt 431 Seiten werde ich in den nächsten Wochen abfassen.

In den Ordner „Pestalozzi - Literatur aus 200 Jahren“ konnte ich eine weitere Besprechung einfügen:

Scherer, Heinrich: Die Pestalozzische Pädagogik nach Ihrer Entwicklung, ihrem Aus- und Aufbau und ihrem Einfluss auf die Gestaltung des Volksschulwesens. Leipzig 1896, 312 S.

Mit Scherers Veröffentlichung liegt erstmals eine umfangreiche systematische Darstellung von Pestalozzis Leben und Werk vor, das sich von Veröffentlichungen abhebt, die sich Pestalozzi meist in biographischer oder erzählender Form punktuell näherten. Scherer geht auf einzelne Werke Pestalozzis ein und beschreibt den Aufbau der pestalozzischen Pädagogik. Pestalozzis zentrale Idee der Elementarbildung umfasse immer eine allgemeine Menschenbildung und sei zugleich von sozialen Gedanken durchdrungen. Der Autor bejubelt Pestalozzi nicht und hat kein völkísch orientiertes Pestalozzibild. Bei aller Wertschätzung wird auch eine Distanz deutlich: Pestalozzis Ideen hätten viel Unausgegorenes, der Mangel an wissenschaftlicher Durchbildung habe oft einen Mangel an scharfem logischen Denken und klarem Ausdruck zur Folge.

In diesem Ordner ist dies der 3. Beitrag nach Blochmann und Morf, danach folgen Israel, Natorp, Schönebaum und Spranger und die drei noch unbearbeiteten Werke von Stadler, Zur Diskussion: Der politische Pestalozzi und Pestalozzi - wirkungsgeschichtliche Aspekte. Dokumentationsband zum Pestalozzi-Symposium 1996.

In die Besprechungen der neueren Pestalozzi-Literatur habe ich erstmals eine Magisterarbeit aufgenommen:

Hischier, David Stefan: Kopf-Herz-Hand. Eine diskursanalytische Untersuchung der drei Begriffe in Pestalozzis Werken. Eine Masterarbeit am Institut für Bildungswissenschaften an der Universität Basel 2017, 92 S.

Der Autor hat sich mit den drei Begriffen „Kopf, Herz und Hand“ in Pestalozzis Werken und Briefen auseinandergesetzt, die allgemein auf Pestalozzi zurückgeführt werden können und in der Regel für eine ganzheitliche Bildung stehen. Hischier hat für seine Recherchen die CD-ROM von Pestalozzis Werken und Briefen von 1997 genutzt. Durch die Suche allein nach den Wörtern Kopf, Herz und Hand entgehen ihm allerdings Formulierungen wie z.B. die Beschreibung der drei Grundkräften unserer Natur: „erstens von der Bildung unsers Herzens, zweytens von der Bildung unsers Geistes, drittens von der Bildung unserer Sinne, Organe und Glieder“ (PSW 28, S. 4).


Sehr geehrte Damen und Herren,

Zum Schluss möchte ich Sie bitten, weitere Mitglieder für unseren Verein „Pestalozzi im Internet“ zu werben, damit wir auch in Zukunft unser kostenfreies Informationsangebot zu Johann Heinrich Pestalozzi aufrechterhalten können. Bitte werben Sie auch für ein Abonnement unseres Newsletters und für den Einbau eines kostenpflichtigen Werbebanners von Hotels, Touristikunternehmen und Touristikinformationen von Regionen, Städten oder Gemeinden, z.B. von Zürich, Bern, Burgdorf, Lenzburg, Yverdon oder Birr.
 
Mit einem herzlichen Gruss und den besten Wünschen an alle Empfänger dieses Newsletters. Ich würde mich sehr freuen, Sie auf der nächsten Generalversammlung am Mittwoch, 07. Mai 2025 in der Schweiz auf Pestalozzis Neuhof in Birr (AG) zu treffen.

Gerhard Kuhlemann

Statue auf dem Rondell zum Neuhof

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