Heft 1/1996
Hrsg. v. Pestalozzianum Zürich. Zürich: Pestalozzianum-Verl., 2 mal jährlich, ca. 40-60 S.
Editorial
Aus der Forschung
- Pestalozzi in China (Hans Gehrig)
Thema
- 12. Januar 1996. Jubiläumsgedanken aus historischer Sicht (Daniel Winter)
Diskussion
- Ein Mensch besonderer Prägung.Gedanken über das sinnliche Erscheinungsbild Pestalozzis (Ernst Martin)
Besprechungen
- Pestalozzi. Umfeld und Rezeption. Studien zur Historisierung einer Legende (Petra Korte)
- Beate Tröger: Ich kenne einen Menschen, der mehr wollte. Untersuchungen zur Autobiographie Johann Heinrich Pestalozzis (Otto Wullschleger)
Anzeigen
- Pestalozzi - ein pädagogischer Kult (Fritz Osterwalder)
- Wie Johann Heinrich seine Kinder lehrt... . Lebensgeschichte und Erziehung des Hans Jacob Pestalozzi. - Pestalozzis einziger Sohn zwischen Erziehungsanspruch und Erziehungswirklichkeit (Werner Keil)
- Pestalozzi oder: Das pädagogische Selbst. Eine Studie zur Psychoanalyse pädagogischen Denkens (Volker Kraft)
Dokumente
- Geburtstagsbriefe für Johann Heinrich Pestalozzi(Rebekka Horlacher)
Bibliographie
- Schriften über Johann Heinrich Pestalozzi (Ruth Villiger)
Im
Editorial
der zweiten Nummer der Neuen Pestalozzi-Blätter, die zu Beginn des Gedenkjahres 1996 erschien, problematisiert Roger Vaissière die Geschichte des Pestalozzi-Gedenkens und die Wirkungsgeschichte(n), die in den Mittelpunkt der 250-Jahr-Feier gerückt sind und auch im Mittelpunkt der Beiträge dieses Heftes stehen (S. 1).
In der Rubrik "Aus der Forschung" berichtet zuerst Hans Gehrig über Hintergründe und Inhalte des Pestalozzi-Symposiums im Oktober 1994 in Peking:
„Pestalozzi in China"
(S. 3-4), gibt einen kurzen Überblick über die chinesische Pestalozzi-Rezeption und beschreibt die langjährige Arbeit an der Übersetzung und Herausgabe einer zweibändigen Auswahlausgabe von Pestalozzis Werken in chinesischer Sprache, einer von Arthur Brühlmeier besorgten und kommentierten Textauswahl. Das Erscheinen des ersten Bandes im Herbst 1994 war der Anlaß für das Symposium im Oktober 1994 in Peking, dessen Referate ausführlich in einem englischsprachigen Band zusammengestellt sind. Im zweiten Beitrag „Dr. Phil. Ernst Martin zum 80. Geburtstag" (S.5-6) würdigt Heinrich Tuggener den nach wie vor aktiven Pestalozzi-Forscher Ernst Martin, dessen Arbeitsschwerpunkt sich heute vor allem auf die Mitwirkung bei der bevorstehenden Briefedition (Briefe an Pestalozzi) konzentriert und Michel Soëtard gibt eine Vorschau auf das in Angers/Frankreich im Juli 1996 von ihm organisierte und veranstaltete Pestalozzi-Kolloquium: „A l’occasion du 250. Anniversaire de la naissande de Pestalozzi (1746-1827). Colloque International Froncophone" (S. 6-7).
In der Rubrik „Thema" beschäftigt sich Daniel Winter mit dem bevorstehenden Pestalozzi-Jubiläum:
„12. Januar 1996. Jubiläumsgedanken aus historischer Sicht"
(S. 8-11) und blickt auf die Fest- und Feieranlässe und –formen der vergangener Jubiläumsjahre 1846, besonders aber 1896, 1927 und 1946 zurück, die seiner Meinung nach Pestalozzi weder als Mensch noch in seinen Einflüssen und Wirkungen nachgespürt haben, sondern zumindest in der Schweiz in der Form einer nationalen Einheitsfeier zelebriert worden sind.
Ernst Martin steuert unter der Rubrik „Diskussion" einen Beitrag
„Ein Mensch besonderer Prägung. Gedanken über das sinnliche Erscheinungsbild Pestalozzis"
(S.12-14) bei. Ausgehend von einem Reisebericht des Engländers Samuel Rogers thematisiert Martin das Vorhandensein von „schönen„ („verschönerten") und „häßlichen" Bildern und Darstellungen von Pestalozzis äußerem Erscheinungsbild. Die meisten Mitarbeiter und Besucher Pestalozzis nahmen dessen äußeres Erscheinungsbild aber nicht objektiv wahr, da sie zu sehr von der Ausstrahlung und dem Charisma Pestalozzis beeindruckt waren: „On ne voit bien qu’avec le cœur .L’essentiel est invisible pour les yeux".
In der Rubrik „Besprechungen" setzt sich Petra Korte mit dem von Oelkers und Osterwalder herausgegebenen Sammelband
„Pestalozzi. Umfeld und Rezeption. Studien zur Historisierung einer Legende"
(S. 15-16) kritisch auseinander und wirft den Autoren vor, zwar die "Legende" Pestalozzi abzuarbeiten, dabei aber kaum einen Blick auf Pestalozzis Texte zu werfen.
In der Rubrik „Besprechungen" setzt sich Otto Wullschleger mit der Dissertation
„Ich kenne einen Menschen, der mehr wollte. Untersuchungen zur Autobiographie Johann Heinrich Pestalozzis"
von Beate Tröger auseinander (S.15-16). Er sieht hier durch die Autorin neue Zugänge zu Pestalozzis Biographie und zu dessen autobiographischem Werk "Schwanengesang" von 1826.
Die Rubrik „Anzeigen" besteht aus drei Selbstanzeigen: Fritz Osterwalder,
„Pestalozzi - ein pädagogischer Kult"
(S.18-19);
Werner Keil,
„Wie Johann Heinrich seine Kinder lehrt... . Lebensgeschichte und Erziehung des Hans Jacob Pestalozzi. - Pestalozzis einziger Sohn zwischen Erziehungsanspruch und Erziehungswirklichkeit"
(S.19);
Volker Kraft,
„Pestalozzi oder: Das pädagogische Selbst. Eine Studie zur Psychoanalyse pädagogischen Denkens"
(S.20).
Darauf folgt ein Beitrag von Claudia Cattaneo unter der Überschrift
„Pestalozzi. Die Ausstellung zu seinem 250. Geburtstag. Bilder, Nachforschungen, Träume"
Hierin stellt sie das Konzept dieser für das Jubiläumsjahr 1996 zusammengestellte Ausstellung vor, die zuerst in Zürich im Strauhof und später als Wanderausstellung auch an anderen Orten zu sehen ist.
In der Rubrik „Dokumente" stellt Rebekka Horlacher unter dem Titel
„Geburtstagsbriefe für Johann Heinrich Pestalozzi"
Geburtstagsbriefe an Pestalozzi vor und macht einige allgemeine Bemerkungen zu Pestalozzis Geburtstag als einem Anlaß des Feierns.
Das Heft schließt mit der Rubrik „Bibliographie", in der Ruth Villiger
„Schriften über Johann Heinrich Pestalozzi"
vorstellt. Diese Schriften sind alle 1995 erschienen und in der Bibliohtek / Mediothek des Pestalozzianums ausleihbar.