Neue Pestalozzi-Studien (NPSt)
Die 1993 von Fritz-Peter Hager und Daniel Tröhler begründete Reihe der "Neuen Pestalozzi-Studien" schließt konzeptionell bewußt an die mit nur vier Bänden 1927-1932 erschienene Reihe "Pestalozzi-Studien" an und will auf Dauer ein bleibendes Organ der Pestalozzi-Forschung darstellen und den unterschiedlichsten Beiträgen zur Pestalozzi-Forschung ein Forum bieten. Die mit Ausnahme 1997 in jährlichem Abstand erschienenen Bände 1 (1993), 2 (1994), 3 (1995), 4 (1996) und 5 (1998) haben in ihrer durchaus sichtbaren Inhomogenität ihren Anspruch eingelöst, wie die hier vorliegenden Besprechungen zeigen.
Da der erste Band nur zwei Quellen enthält, wird dieser Band der Zielvorgabe "unterschiedlichste Beiträge zur Pestalozzi-Forschung aufzunehmen" zwar noch nicht gerecht, aber durch die Neuausgabe von Käte Silbers Schrift "Anna Pestalozzi-Schultheß und der Frauenkreis um Pestalozzi", dem letzten Beitrag aus dem vierten Band der danach eingestellten "alten" Pestalozzi-Studien, wird der direkte Anschluß an die Pestalozzi-Studien von 1927-1932 augenfällig. Mit Ausnahme des vierten Bandes fehlen den Bänden der Neuen Pestalozzi-Studien allerdings eine jeweils alle Beiträge umfassende Fragestellung, auch paßt ihr Titel nicht immer zum Inhalt (Band 3) oder ist nur die Addition der einzelnen Beiträge (Band 1). Aber puzzleartig ergeben sich über den gesamten Erscheinungszeitraum betrachtet eine Fülle interessanter und gut erreichbarer Beiträge zur Pestalozzi-Forschung.
Nicht nur von seinem Umfang, 498 Seiten, ragt unter den bisher erschienenen Bänden der vierte Band aus der Reihe heraus. Als Dokumentationsband des Zürcher Pestalozzi-Symposiums von 1996 bietet er mit seinen 28 Beiträgen unter der Fragestellung wirkungsgeschichtlicher Aspekte von Leben, Werk und Rezeption Pestalozzis einen Spiegel fast der gesamten aktuellen Pestalozzi-Diskussion und Pestalozzi-Forschung. Dabei treten auch deren unterschiedliche Ausgangslagen und Fragestellungen deutlich hervor.
Nach dem Tod von Fritz-Peter Hager wird ab dem fünften Band (1998) die Reihe der Neuen Pestalozzi-Studien allein von Daniel Tröhler weitergeführt. Auch hat sich das Druckbild der einzelnen Bände laufend verbessert, ab Band 5 werden auch die Anmerkungen als Fußnoten im Text und nicht mehr als Endnoten wiedergegeben.