Das Gewissen als Werk der Selbstbildung bei J. H. Pestalozzi

Klaus Kürzdörfer

In: Kürzdörfer, Klaus: Pädagogik des Gewissens : geschichtlich-systematische Analysen zu seiner Interdisziplinaritätsproblematik. - Bad Heilbrunn/Obb. : Klinkhardt, 1982.
(Würzburger Arbeiten zur Erziehungswissenschaft) ISBN 3-7815-0521-9

Der Autor "will einige zentrale und exemplarische Kontroverspunkte der beiden Schweizer Pädagogen (Pestalozzi und Rousseau) hinsichtlich ihrer Auswirkung auf die Gewissensbildung" (S. 154) ansprechen. Er nennt das Prinzip der "Wohnstubenerziehung". Damit verband sich „ein modifizierter Naturbegriff“ (S. 154). Der Wohnstuben- und der Naturgedanke sind nach Meinung des Autors die Grundlage für die Idee der Elementarbildung gewesen. Pestalozzis eigene Gedanken zeigen sich darin, daß die Elementarbildung die „Veredelung der sittlichen und auch der intellektuellen und Kunstkräfte unserer Natur“ bewirken soll. (S. 155). Bei beiden Pädagogen stoße man „auf Passagen, in denen es um den Zusammenhang von Pädagogik und Gewissen geht. Der Autor nennt als Hauptbelegstellen bei Pestalozzi: Über die Entstehung der sittlichen Begriffe, „Meine Nachforschungen über den Gang der Natur ...“,den Brief aus Stans und „Wie Gertrud ihre Kinder lehrt.“ In der Schrift „Über die Entstehung der sittlichen Begriffe“ geht es darum „wovon sich die ‘lautredenden Keime der Sittlichkeit’ bzw. das ‘bestimmte Gefühl von Recht und Unrecht’ ableiten.“ (S. 156). In den „Nachforschungen ...“ besteht die Menschenbildung darin, „daß das Gewissen gegen das denaturierte Leben emporbilden kann“ (S. 158). Im Stanser Brief geht es ausdrücklich um die pädagogische Praxis. In „Wie Gertrud ihre Kinder lehrt“ stellt Pestalozzi seine pädagogischen Ansichten grundlegend dar.

Das Buch enthält Literaturangaben.

(FR)