Sprache und Bildung bei Johann Heinrich Pestalozzi

Hermann Potschka

Bad Heilbrunn : Klinkhardt, 1984 : 264 S.

Was bisher zur Sprache bei Pestalozzi bekannt wurde, beschränkt sich zum größten Teil meist auf das pädagogische Frühwerk "Wie Getrud ihre Kinder lehrt". Die Auseinandersetzung mit der Sprache nimmt in seinen Werken jedoch eine zentrale Stellung ein.

Potschka möchte mit seinem Buch deutlich machen, daß vieles, was im Hinblick auf Sprache heute zum aktuellen Gedankengut in Psychologie und Pädagogik gehört, bereits ein Resultat Pestalozzis spezifischer empirischer Forschung war beziehungsweise zumindest von ihm angedacht wurde.

Die Ergebnisse der Untersuchung Potschkas, in der er sich bemüht, eine breite Quellengrundlage zu benutzen, um die Gesamtentfaltung des Pestalozzischen Sprachdenkens und dessen Eigenart in der Verknüpfung anthropologischer und pädagogischer Sichtweisen aufzuzeigen, richten sich nach seinen Worten vor allem an Erziehungswissenschaftler, Lehrer und Eltern. Sie sollen aber auch einen Erkenntnisgewinn für Sprachpsychologen, Sprachwissenschaftler und Sprachphilosophen darstellen und zu einer entscheidenden Neu-Bestimmung des traditionellen Pestalozzi-Bildes beitragen.
Ein spezielles Ziel der Arbeit ist es, Pestalozzi in den Ansprüchen vorzustellen, mit denen er selber an die einzelnen Sprachbereiche herantrat, also Pestalozzi in seinem eigenen Verständnis einzubringen.
Potschka stellt hierzu zunächst grundlegende sprachphilosophische und erkenntnispsychologische Betrachtungen an Pestalozzi an. Anschließend widmet er ein Kapitel dem menschlichen Spracherwerb und der Methode der sprachlichen Bildung sowie der Bedeutung der Sprache für die emotionale und sittliche Lebensentfaltung und -gestaltung. Im abschließenden fünften Kapitel beschäftigt sich Potschka schließlich mit Sprache und dem geistigen Daseinsvollzug.

Im Anhang der Arbeit befindet sich ein ausführliches Quellenverzeichnis sowie ein Verzeichnis über spezielle bibliographische Unterlagen (geordnet nach dem Erfassungszeitraum) und Sekundärliteratur.

(SH)