Pestalozzi und die Sexualität seines Zeitalters. Quellen, Texte und Untersuchungen zur historischen Sexualwissenschaft
Dieter Hoof
Sankt Augustin 1987. 605 S.
Die sexualtheoretischen Gedankengänge Pestalozzis zeigen eine tiefe Wahrnehmung zwischenmenschlicher Beziehungen und sozialer Verstrickungen, wie sie kaum einer seiner Zeitgenossen erreicht hat. Ausgelöst durch das unermeßliche Leid der unehelich schwangeren Frauen, entwickelt Pestalozzi gesellschaftliche Perspektiven für ein Miteinander von Mann und Frau in einer von Herrschaftszwängen befreiten Welt. Um das sexuelle Leben einer so entscheidenden Epoche wie die des ausgehenden 18. Jahrhunderts zu verstehen, sind mehrschichtige, differenzierte Quellenuntersuchungen notwendig. Pestalozzi selbst hat bereits die Notwendigkeit solcher Studien erkannt und erste Nachforschungen angestellt.
(Gerhard Kuhlemann)