Johann Jakob Kettiger und Johann Heinrich Pestalozzi : zur Wirkungsgeschichte Pestalozzis
Ernst Martin
Verlag des Kantons Basel-Landschaft, 1991 : 376 S.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt | Seite |
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1. Kapitel | |
«Das politische Leben, einer der mächtigsten Hebel für allgemeine Bildung» | 19 |
Vorbemerkung | 19 |
«Die Revolutionen haben das landschaftliche Volk weitergebracht» | 20 |
Die «Gleichheitsurkunde» 20 - Das Diktat Napoleons 20 - Zurück zur alten Ordnung (Restauration) 20 - Die Erneuerung der Landschulen nach der pestalozzischen Methode 23 - Die Staatsverfassung (1832) 24 - Uns fehlt etwas 25 - Ausschau nach «wahrhaft gebildeten Männern» 26 - Das Licht der Einsicht 27 - Gesetzgebung und Volksbildung 28 | |
Die Bedeutung des politischen Lebens für Kettiger und Pestalozzi | 29 |
Kettiger: Der Anfang und das Ende meiner Volkserziehung ist Politik 29- «Kurze Biographie» Kettigers 32 - Der politische Einfluss Ignaz Paul Vital Troxlers auf Kettiger 32 - Der politische Einfluss Heinrich Zschokkes auf Kettiger 39 - «Ich will Schulmeister werden» 43 - Pestalozzis Weg zum «Schulmeister» 43 | |
Kettigers politische Haltung während der Revolution auf der Landschaft Basel 44 - Volksbildung auf breitester Basis, die Voraussetzung für eine Demokratie 48 - Ueberblick über Kettigers demokratiefördernde Bildungspolitik 49 - Kettigers politische Haltung nach der Revolution (1830-33) 55 - Dialektische Politik 57 - Der Beitritt zur Freimaurerloge 59 - Pestalozzi und der Illuminatenorden 60 | |
«Hütet Euch vor Baselland, denn kein Verdienst sichert da vor Undank und Hohn» 63 - Achtung und Anerkennung für Kettigers Wirken in Baselland 64 - Kettiger und Augustin Keller: Aus dem Regen in die Traute 66 - Kettigers Ausein-andersetzung mit Augustin Keller 67 - Pestalozzis Geist wirkt in Kettiger nach 68 - «Es basellandschäftert bei uns» 74 | |
Pestalozzi: «Der Anfang und das Ende meiner Politik ist Erziehung» 73 - Das geschichtliche Umfeld 73 - Der Beginn der politischen Tätigkeit bei Kettiger und Pestalozzi 79 - Morphologie von Pestalozzis und Kettigers Politik 32 - Der Weg von oben nach unten war unbegehbar 83 - Revolution, ein notwendiges Uebel 85 - «Der Aufruhr ist nie recht» 36 - Die Vermittlung von unten nach oben (Stäfner Handel) 37 - «Ich wollte die Revolution nicht» 33 - Pestalozzis dialektische Politik 89 - «Ich will Schulmeister werden» 91 | |
2. Kapitel | |
Der neue Weg von unten nach oben | 93 |
«Die traurige Lag der Welt» | 93 |
Die Kluft zwischen Obrigkeit und Volk 93 - Die Volksbildungspolitik des Obrigkeitsstaates und ihre Auswirkungen 95 - Unfähige Eltern, bildungsfeindliches Landvolk 96 | |
«Die Erhebung der Menschennatur» | 99 |
Zwei verschiedene Ausgangspunkte, aber dasselbe Ziel: Die innere «Wiederherstellung» 99 - Pestalozzis Begriff der «Wiederherstellung» 103 - Was Kettiger unter Wiederherstellung verstand 105 - «Die Erhebung der Menschennatur» 106 | |
Das «Civilisationsverderben» 108 - Bildung zur Menschlichkeit 110 - «Volksbildung, das Rettungsmittel des Vaterlandes» 112 - Die Jugend als Instrument gesellschaftlicher Stabilität und liberal-republikanischer Veränderung 114 | |
Die Methode, ein Weg von unten nach oben | 116 |
Die politische Bedeutung von Pestalozzis Methode 116 - Die alte Methode der Untertanenbildung 117 - Bessere Methoden führen zu schnelleren Fortschritten und besseren Erfolgen 118 - Die politische Bedeutung des Lesens 119 - Pestalozzis Lesemethode 121 - Ein neuartiges Analphabetentum 121 - Bessere Methoden ermöglichen eine grössere und schnellere Verbreitung des Wissens und Könnens 123 - Kettigers Stellung zu Pestalozzis Methode und ihrer politischen Wirkung 125 - Die geistige Demokratisierung durch die Methode 126 - Die Beeinflussung der Geisteskultur des Volkes durch die «Verbreitung geeigneten Lesestoffes» 127 | |
Die «Erhebung» zur ökonomischen und sozialen Selbständigkeit | 113 |
«Meilenweite Strekken sind noch zu durchwandern» 133 - «Im Sumpf des Elends wird der Mensch nicht Mensch» 134 - «Ich durchlebte eine lange Reihe von Jahren namenloses Ellend» (Pestalozzi, Birmann, Kettiger) 135 - Die Nachfolge-Ethik Pestalozzis und Kettigers 138 - Armenfürsorge, eine «Sache Gottes» 139 | |
Wie ist die ökonomisch-soziale Selbständigkeit der Armen zu erreichen? | 142 |
«Der Arme muss zur Armut auferzogen werden» 142 - Armut als Triebfeder zur Selbstentfaltung und Selbstgestaltung 143 - Kettigers Wege zur ökonomischsozialen Selbständigkeit der Armen 144 - Arme sollen als gebildete Menschen ihr Brot verdienen können 144«Die Nahrungssorgen verscheuchen» 146 - Von der Wohltätigkeitspraxis zur Selbsthilfe 147 | |
«Neue Erwerbsquellen aufsuchen» 147 - Die Hauptursachen zunehmender Verarmung 148 - Vorhandene, natürliche Erwerbsquellen neu gestalten, verbessern 150 - Wie Kettiger neue Erwerbsquellen erschloss 154 - Die physiokratische Naturideologie und ihre Wirkung auf Kettiger und Pestalozzi 159 | |
«Die Vermögensumstände verbessern» 164 - Die politische Motivation der Phy-siokratie: Emanzipationshilfe 165 - Die künstlich geschaffene Erwerbsquelle: Die Fabrikindustrie 166- Wie verhielt sich Kettiger zur «neuen Zeit»? 169 - Pestalozzis Einstellung zur Fabrikindustrie 171Nachteilige Folgen der Haus- und Fabrikindustrie und ihre Bekämpfung: Die «eckelhafte Luxusthorheit» 174 - Erziehung zur Sparsamkeit 176 - Sparsamkeit als «Selbstsorge» 177 | |
Der «einförmige Handgriff» 178 - Kettigers Verbindung von industrieller Arbeit mit Erziehung und Unterricht 179 - Die «Vergeistigung» aller Arbeit 181 - Pestalozzis «Vereinigung» (Gleichzeitigkeit) der Kraft des Denkens und Arbeitens» 182 - Unterschiedliche Auffassungen über die «Verbindung» von Arbeit und Lernen 183 - Pestalozzis «Unabhängig-Machen» von geistiger und automatisierter Arbeit 184 | |
Die Entfernung der institutionalisierten Erziehung aus dem Haus 184 - Fabrikarheit der Kinder 185 - Zerfall des sittlichen Verhaltens 186 | |
Volksbildung im Industriezeitalter | 187 |
Armenerziehung und Armenbildung, das «dringendste Bedürfnis unserer Zeit» 187 - «Weise Industriebildung» durch Verbindung von Landwirtschaft und Industrie 189 - Geistige und sittliche Bildung zur Industrie 189 - Wie der basellandschaftliche Armenerziehungsverein Pestalozzis Anliegen zu verwirklichen suchte 191 - Kettigers Armenerziehung im Kanton Aargau 192 - Ausländische Interessenten für Kettigers Armenerziehung im Industriezeitalter 193 | |
«Dem Geiste des seligen Pestalozzi auch in Baselland ein Denkmal errichten» | 194 |
«Durch Liebe erheben» 194 - Kettigers Pädagogik der Liebe 195 - Pestalozzi, die personifizierte Liebe 197-Das Herz entscheidet über das Wohl des Menschen 198 - Die intakte Familie («Wohnstube»), Ort der Liebe 198 - Kettigers dreistufige Prioritäten-Skala der Armenfürsorge: Familie, Pflegefamilie, Anstalt 200 | |
«Mit Vatersinn führen» 201 - Pestalozzis Vorstellung über die Leitung einer Anstalt: Der «Armenvater» 201 - Kettigers «Vatersinn» im Seminar Wettingen 202 | |
«Durch Arbeit bilden» 203 - Pestalozzis Dilemma 204 - Arbeit, die künftige Welt der Armen 204- Vom Bildungswert körperlicher Arbeit 205 - Arbeit, das «Kardinalmittel einer guten Erziehung» 205 - Arbeit, «das Kapital der Armen» 206 - Verständnisvoller Zwang in der Armenerziehung: Die Zucht 207 - Abschirmungsund Verhütungspädagogik 208 - Das Verhältnis von Armut und Arbeit 210 | |
Kritik an der Praxis der gesetzlichen Armenfürsorge im Kanton Baselland (Mitte 19. Jh.) 211 | |
«Die Wohlthat der Arbeitsschule» 215Kettiger gründet in Baselland Arbeitsschulen für Mädchen 215 - Der «bildende Einfluss» der Mädchenhandarbeit 215 - Das erste schweizerische Arbeitsschulgesetz 216-Drei Stützen der Arbeitsschule: Die Frauenvereine, die Arbeitsschullehrerinnen 217 - Das «Arbeitsschulbüchlein» 217 | |
Kettiger fördert die Arbeitsschulen in andern Kantonen 218 - Pestalozzis und Kettigers Bild der Frau und der Familie 219 | |
3. Kapitel | |
Der Weg von innen nach aussen | 221 |
Die sittliche Selbständigkeit | 221 |
Politische und wirtschaftlich-soziale Selbständigkeit (Freiheit) als «Form und Hülle wahrer innerer Selbständigkeit» (Sittlichkeit) 221 - Die neue Vollzugsrichtung: Von innen nach aussen 223 - Der Mensch muss nicht bleiben> was- er ist 223 - Der freie Wille als sittliche Kraft «im Innersten meiner Natur» 223 - Sittlichkeit als «Werk meiner selbst» (Selbsterziehung, Selbstbildung) 224 | |
Die «innere Veredlung», Weg und Ziel der Sittlichkeit 225Pestalozzis Begriff der Veredlung 225 -Kettigers und Pestalozzis Philosophie der Veredlung 226 - Dreistufigkeit der 1lTcnschwcrdung 226 - Das Verhältnis von Sittlichkeit (Veredlung) und Religion 226 - Das «innere göttliche Wesen» des Menschen 228 - Liebe und Glaube 229 - Volle Sittlichkeit ist nicht erreichbar 230 - Die «Herausbildung des innern Menschen» (Kettiger) 231 - Die «Bearbeitung des innern Menschen» (Pestalozzi) 233 - Verschiedene Akzentuierung der sittlichen Selbst- und Fremderziehung bei Pestalozzi und Kettiger 233 | |
Die «Veredlungsmittel unserer Natur: «Die Erregung des sittlichen und religiösen Gefühls>• 235- Das Beispiel (Vorbild) 236- Der Gesang 24C-Die Gesetzgebung: 244 - Pestalozzis Schriften zur Revision der geltenden Verfassung und Gesetze: «Ueber Gesetzgebung und Kindermord» (-1783) 244 - Stäfnerhandel (1795) 245 - «An die Unschuld.... » (1815) 245 - Kettigers Mitwirkung an der Gesetzgebung für die Volksbildung und Volkserziehung 247 | |
Die geistige Selbständigkeit | 252 |
Vom «Geist der geistigen Unselbständigkeit» 252 - Reformen verlangen ein neues Denken und Handeln 253 - Pestalozzis Kritik an der alten, autoritären Volksbildung 253 - Der Weg zur geistigen Selbständigkeit muss von innen nach aussen führen 255 | |
«Sind wir auf dem rechten Wege?» Kettigers Analyse der praktizierten pestalozzischen Methode 256 - Herkunftsorte der Kritik an der neuen Schule 256 - Vorwürfe gegen die neue Schule 257 | |
«Wer trägt die Schuld?» 258 - Pestalozzis Selbstkritik 258 - Mängel in der Methode 259 - Mangelndes Interesse von Volk und Behörden an der neuen Lehre 261 - «Wir haben zuviel erwartet und erwarten zuviel» (Inspektor und Lehrer) 261 - Ungenügende Lehrerbildung und deren Folgen 263 - «Was ist zu thun?» 265 | |
Wir sind auf dem richtigen Weg 266 - Pestalozzis Methode muss «in landläufige Münze konkreter Wahrheit ausgeprägt» werden. 266Die pestalozzische Methode, der einzige Weg zur geistigen Unabhängigkeit 268 Der autonome Grundzug der pestalozzischen Methode 268 - Von mangelhafter Entwicklung der «Selbstkraft» (geistige Selbständigkeit) in unserer Zeit 268 | |
Wie Kettiger die «geistbelebenden» pestalozzischen Prinzipien in «Saft und Blut» seiner Volksschullehrer überzuführen suchte 270Die Entwicklung der «Selbstkraft» (Selbsttätigkeit) 271- Zum Begriff der Selbsttätigkeit 271- Wie Kettiger das Prinzip der «Selbstkraft» in die Schulpraxis umsetzte: «gemeinschaftliche Unterredungen» (Diskussionen) 272 - Praktische Uebungen im Unterrichten 272 -Der neue Führungsstil 272 -Neue didaktische Mittel: Der Vergleich ?73 - Eigenes Erarbeiten, freies Reden, eigenes Suchen und Finden 273 - Kritische Betrachtung der Aktivitätspädagogik 274 | |
Das «Gewichtlosmachen des Unterrichts» 276 - Was Pestalozzi darunter verstand ?76 - Kettigers Umsetzungsversuche 277 - Das Anregen der «Wissbegier» 278 - Das bewusste, einsichtige Lernen 278 | |
Das anschauliche Lehren und Lernen: 283 - Anschauungsunterricht als wirksames Mittel zur «Gewichtlosmachung» des Unterrichts 283 - Die Anschauung, das «Fundament aller Erkenntnis» (Pestalozzi) 284 - Missachtung des Anschauungsunter-richts zur Zeit Pestalozzis und Kettigers 284 - Methode als Ausdruck des Zeitgeistes 284 - Kettigers Bemühungen um die Anerkennung des Anschauungsunterrichts 285 - Sprache und Anschauung (Wirklichkeit) 286 - Missverstandener Anschauungsunterricht 287 - Was Pestalozzi unter Anschauung verstand 288 - Kettigers Konzeption des Anschauungsunterrichts 289 - Die «analogische Anschauungserkenntnis» Pestalozzis und Kettigers 292 - Kettiger vertritt den Anschauungsunterricht im Kanton Aargau 293 - Pestalozzis Unterrichtsprinzipien als Mittel zur geistigen Selbständigkeit 294 | |
4. Kapitel | |
«Ich ward ein treuer jünger Pestalozzis und bin es noch» | 297 |
Vorbemerkung | 298 |
Kettigers Verehrung für Pestalozzi | 299 |
In der Rede: Durch öffentliche Anerkennung 299 - Durch die Verwendung pestalozzischer Begriffe und Redewendungen 299 - Im Schreibstil: Pathetisch, affektvoll, leidenschaftlich 300 | |
Wo der jünger dem Meister nicht gefolgt ist | 302 |
Kritische Bemerkungen zu Pestalozzis Rechenunterricht 302 - Antinomische Einstellung zum «realistischen Unterricht» 302- Kettiger erörtert im Unterricht die Kritik über Pestalozzi 303 - Gegenposition in der Beurteilung des katechetischen Unterrichts: 304 - Der «entwickelnde Unterricht» im Seminar Wettingen 304 - Hintergründe von Kettigers «etwas diskursem Unterricht» 304 - Das Verbot der unterrichtlichen Katechese im Obrigkeitsstaat 306 - Pestalozzis Kritik am katechetischen Unterricht 307 - Kettigers Pflichtlektüre: Augustin Kellers «Anleitung zum katechetischen Unterricht» 310 - Ueber die Anwendung des katechetischen Unterrichts im Seminar 312 | |
«Das ist der wahre Pestalozzi» | 316 |
Die personale Vergegenwärtigung Pestalozzis durch Kettiger 316 - Friedrich Adolf Wilhelm Diesterweg, für Kettiger ein Wegbereiter zu Pestalozzi 318 - Der alle verbindende Entwicklungsgedanke 320 | |
Der Prophet im eigenen Land | 322 |
Kettigers Beziehungen zu Baselland | 341 |
Schlusswort | 344 |
(Gerhard Kuhlemann)