Pestalozzis Philosophie der Politik

Hans Barth

Erlenbach-Zürich, Stuttgart: Rentsch, 1954, 159 S.

Hans Barth stellt in seinem Buch die Grundgedanken Pestalozzis über die Philosophie des Staates und der Gesellschaft in ihrem Zusammenhang dar. Dabei berücksichtigt Barth insbesondere Pestalozzis Anschauungen über das Wesen des Menschen und seine sittlich-religiöse Bestimmung. In Pestalozzis Denken stehen stets alle Probleme des menschlichen Daseins in einem unauflöslichen Zusammenhang.

Barth zeigt auf, daß Pestalozzis Kritik der Zeit und ihrer Kultur, seine Beschäftigung mit der Französischen Revolution und der napoleonischen Hegemonie in Europa, sowie seine Auseinandersetzung mit den politischen und sozialen Umwälzungen, die Grundsätze des politischen Denkens Pestalozzis ausbilde. Seine Selbständigkeit als Denker bewahre in davor, sich weder den rationalistischen Konstruktionen des 18. Jahrhunderts noch der beginnenden romantischen Geschichtsgläubigkeit auszuliefern. Barth verdeutlicht, daß sich Pestalozzi vor Probleme gestellt sehe, deren Aktualität nicht zu verkennen sei.
Das Buch gliedert sich in vier Teile: Pestalozzi als Philosoph der Politik, Wiederherstellung, Selbständigkeit, Staat und Gesellschaft unter dem Aspekt der Wiederherstellung und der Selbständigkeit.

Es richtet sich nicht an jene, die eine nach allen Regeln der wissenschaftlichen Kunst ausgebaute Lehre von Staat und der Gesellschaft erwarten. Pestalozzis Geringschätzung des Gesetzlichen und Institutionellen sei nach Barth keine günstige Voraussetzung für die Ausarbeitung einer Philosophie des Staates und der Gesellschaft.

Bei den Anmerkungen verweist Barth ausführlich auf die von ihm zitierten Schriften Pestalozzis.

Biographische Angaben zum Autor:

Hans Barth (1904-1965), Schweizer Philosoph und Publizist. 1929-1949 leitender Redakteur der "Neuen Züricher Zeitung", 1946 Professor an der Universität Zürich.

(AR)