Zur Pestalozzi-Rezeption im deutschen Sprachraum
(Ein Vortrag von Prof. Dr. Gerhard Kuhlemann)
I. Einleitung
Bis heute sind ca. 20.000 wissenschaftliche Veröffentlichungen über Pestalozzi erschienen, davon mehrere Tausend Monographien und Hunderte Dissertationen und Habilitationen. Eine umfassende Bibliographie dieser Veröffentlichungen gibt es nur in Ansätzen.[1] Die Gründe sind vielfältig: Soll man Veröffentlichungen chronologisch nach ihrem Erscheinungsjahr, alphabetisch nach ihrem Autor oder systematisch nach ihren Inhalten ordnen? Soll man sich allein auf wissenschaftliche Publikationen beschränken, und wo ist die Grenze zu nicht wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu ziehen? Besonders schwer sind Titel zu ermitteln, die den Zusammenhang mit Pestalozzi nicht im Buchtitel erkennen lassen, aber eine intensive Auseinandersetzung mit Pestalozzi darstellen, z.B. Wolfgang Klafki „Das pädagogische Problem des Elementaren und die Theorie der kategorialen Bildung“[2], sowie die zahlreichen Zeitungs- und Zeitchriftenbeiträge aus zwei Jahrhunderten. Eine Bibliographie setzt voraus, dass der Autor die Publikationen für den Aufbau von Stichwort- und Schlagwortregistern persönlich gesichtet hat. Stichwörter sind Wörter, die im Text oder dem Titel einer Veröffentlichung vorkommen, Schlagworte werden für den Inhalt von Texten nach einem vorgegebenen Schlagwortregister vergeben.
Im folgenden beschränkt sich dieser Beitrag auf die Rezeption im deutschen Sprachraum und auf die Jubiläumsjahre 1846, 1896, 1927 und 1996, da diese Anlass zu zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen, aber auch zu zahlreichen Gedenk- und Jubiläumsfeiern gaben.
II. Die Rezeption zu Pestalozzis Lebzeit
- Am Anfang von Pestalozzis europaweiter Rezeption steht sein Dorfroman „Lienhard und Gertrud“ von 1781. Kurz danach erscheint 1783 eine französische Ausgabe mit 12 Kupferstichen des berühmten Kupferstechers Daniel Chodowiecki (1726-1801), der zahlreiche Kalender und Werke der Weltliteratur illustriert hat. Anfangs ist Pestalozzi über die geplanten Illustrationen Chodowieckis erfreut,[3] aber dann entsprechen diese nicht seiner Intention eines bäuerlichen Dorfromans, da sie Hunger, Not, Elend und den harten bäuerlichen Alltag ausblenden.
- Verantwortlich für die zeitgenössische Bekanntheit Pestalozzis ist weiterhin seine umfangreiche Korrespondenz. Bis heute sind ca. 6.500 Briefe und briefähnliche Dokumente veröffentlicht, in der 13bändigen wissenschaftlichen Ausgabe von Pestalozzis Briefen sind es 6.252 Dokumente,[4] im Nachtragsband von 1995 weitere 208 Dokumente[5] und hinzu kommen weitere danach aufgefundene Dokumente.[6] Unter den erhaltenen Briefen befinden sich sehr unterschiedliche Dokumente:
- Mitteilungen an Eltern von Schülern in Burgdorf und Yverdon über Krankheiten und Leistungen der Kinder und Schulgeldabrechnungen.
- Schriftverkehr mit Buchhandlungen, Verlagen und Verlegern über Buchbestellungen, Abrechnungen, Subskriptionen und die Art des Drucks. So macht Pestalozzi z.B. Cotta sehr präzise Angaben zum Druck seiner geplanten Werkausgabe: „Macht sich der Herr Verleger verbindlich, gedachtes Werk auf schönes weisses Papier mit möglichst typographischer Accuratesse und geschmackvoll in dem Format der Herdrischen Werk, und zwar so drucken zu lassen, dass 28 Zeilen Garmond oder Corpus auf eine Seite gehen, mit Halbcorpus Durchschuss und 48 Corpus Halbgeviert oder Buchstaben die Länge einer Zeile ausmachen. Die Schrift zum Druck ist Garmond oder Corpusfractur.“[7]
- Pestalozzi hat mit einigen Korrespondenzpartnern intensiv über seine Gedanken und Vorhaben diskutiert, hier sind 39 Briefe an Isaak Iselin in Basel zu nennen, und 30 Briefe an Nicolovius, den wichtigsten Förderer Pestalozzis in Preussen und Sektionschef für Kultus im preussischen Innenministerium. Am bekanntesten ist der Brief vom 1. Oktober 1793, in dem sich Pestalozzi in der Zeit seiner persönlichen Krise mit dem Glauben und der Religion auseinandersetzt mit Sätzen wie „Ich liess das Wesentliche der Religion in meinem Innersten erkalten, ohne eigentlich gegen die Religion zu entscheiden“ und „Ich bin ungläubig, nicht, weil ich den Unglauben für Wahrheit achte, sondern weil die Sume meiner Lebenseindrücke den Segen des Glaubens vielseitig aus meiner innersten Stimmung verschoben.“[8]
- Zahlreiche Briefe sind an ehemalige Lehrer in Pestalozzis Erziehungsinstituten in Burgdorf und Yverdon gerichtet, die Pestalozzis Ideen meist als Schulleiter oder an selbst gegründeten Erziehungsinstituten oder Waisenhäusern weitertrugen.
- Pestalozzi schreibt Briefe an politisch aktive und hochgestellte Persönlichkeiten. Vor der Französischen Revolution von 1789 waren es regierende Fürsten, nach der Helvetischen Revolution von 1798 die helvetischen Politiker Ochs, Legrand, Rengger und Stapfer und am 04. November 1814 gleichzeitig längere Briefe an König Fiedrich Wilhelm III. von Preussen, den preussischen Staatsminister Fürst von Hardenberg und den preussischen Minister Schuckmann.[9] Eindrucksvoll ist Pestalozzis Bitte an Zar Alexander I. von Russland vom Dezember 1813, in dem er um Schutz seines Instituts in Yverdon, der darin arbeitenden Personen und der ganzen Stadt Yverdon vor Einquartierungen und Truppendurchzügen bittet.[10]
- In vielen Briefen der Yverdoner Jahre geht es um die Werbung für die Subskription der Cotta-Ausgabe. So ersucht Pestalozzi u.a. Goethe um die Weiterempfehlung seiner Werkausgabe[11] und das Preussische Departement für Kultus um das Privileg zum Verkauf seiner Werkausgabe in Preussen.[12]
- Nach dem grossen Erfolg von „Lienhard und Gertrud“ im Jahr 1781 folgen noch die Fortsetzungsbände 2, 3 und 4 und 1790-1792 eine überarbeitete Fassung. Grosse Resonanz findet Pestalozzis Werk „Wie Gertrud ihre Kinder lehrt“ von 1801, letztlich die Grundlegung seiner Idee der Elementarbildung. Vor allem die 15bändige Cotta-Ausgabe mit Pestalozzis Sämtlichen Werken in den Jahren 1819-1826 bringt einen grossen Durchbruch was die europaweite Bekanntheit von Pestalozzi und seinen Werken betrifft. Cotta ist der bedeutendste Verlag der deutschen Klassik mit Autoren wie Herder, Fichte, Kleist, Jean Paul, Hegel, Schilling, Alexander von Humboldt, Uhland, Schiller und Goethe. Eigens für diese Ausgabe hat Pestalozzi sein grosses Lebenswerk „Lienhard und Gertrud“ in den Jahren 1819-1820 nochmals umgearbeitet. Die Subskribenten sind überwiegend Lehrer, Schulen, Pfarrer und Buchhandlungen, die Exemplare gehen überwiegend nach Deutschland, in die Schweiz, in die baltischen Staaten, nach Ungarn und Russland, einzelne Exemplare auch nach Frankreich, Belgien, Holland, USA und England. Besonders viele Exemplare gehen in die Städte Frankfurt am Main, St. Petersburg, Basel und Freiburg (Fribourg) in der Schweiz.
- Burgdorf und später das Erziehungsintitut in Yverdon entwickeln sich zu Besichtigungsorten für durchreisende Intellektuelle und pädagogisch Interessierte. Pestalozzi empfängt Gäste sehr bereitwillig, führt sie durch die einzelnen Klassen, erläutert seine Ideen und Vorstellungen und wirbt dabei auch intensiv für seine Werke, die Schriften des Instituts und die Subskription der Cotta-Ausgabe.
III. Das Jubiläumsjahr 1846, die Wiederkehr des 100. Geburtstags
Pestalozzis Tod 1827 und seine Beisetzung am Schulhaus in Birr waren noch relativ unspektakulär abgelaufen, aber bereits 1846 ist Pestalozzi aufgrund seiner Werke und der Aktivitäten seiner ehemaligen Schüler und Lehrer zu einem europaweit berühmten Mann geworden. 1846 errichtet der Kanton Aargau an der Nordfassade des Schulhauses in Birr das bis heute bestehende Grabdenkmal. Die Inschrift des Grabdenkmals ist ein frühes Zeugnis der Verehrung und der beginnenden Legendenbildung, Pestalozzi wird beschrieben als:
„Retter der Armen auf Neuhof,
Prediger des Volkes in Lienhard und Gertrud,
Zu Stans Vater der Waisen,
Zu Burgdorf und Münchenbuchsee
Gründer der Neuen Volksschule.
In Iferten Erzieher der Menschheit.
Mensch, Christ, Bürger,
Alles für Andere, für sich nichts.
Segen seinem Namen!“
Die Rezeption um das Jubiläumsjahr 1846 nutzt als Textgrundlage die Werkausgabe von Cotta, aber da noch zahlreiche Mitarbeiter Pestalozzis leben, stehen Erinnerungen und noch immer das Pro und Contra um die Person Pestalozzis im Vordergrund. Die ehemaligen Mitarbeiter setzen sich mit der Frage nach den Gründen des Scheiterns des Yverdoner Erziehungsinstituts auseinander. Die dortigen Ereignisse hatten ihren Höhepunkt an Pfingsten 1817 als sich Johannes Niederer im Konfirmationsgottesdienst öffentlich von Petalozzi trennt und in der Folgezeit einen „eigentlichen“ Pestalozzi konstruiert, den er dem „gefallenen“ lebenden Pestalozzi gegenüberstellt.[13]
Im Abstand von zwei Jahrzehnten werden exemplarisch die Äusserungen von Karl Justus Blochmann in seinem Buch „Heinrich Pestalozzi. Züge aus dem Bilde seines Lebens und Wirkens nach Selbstzeugnissen, Anschauungen und Mittheilungen“ angeführt.[14] Blochmann war sieben Jahre von 1809-1816 Lehrer in Pestalozzis Erziehungsinstitut in Yverdon, davor hatte er bereits ein Theologiestudium abgeschlossen. Blochmann verlässt 1816 das Erziehungsinstitut noch vor dem grossen Eklat an Pfingsten 1817 und verfasst 1846 eine grössere Pestalozzi-Biographie, nachdem er 1824 in Dresden ein eigenes Erziehungsinstitut gegründet hatte. Blochmann sieht in Pestalozzi den grossen Anreger und Förderer einer neuen Erziehung und bezeichnet Pestalozzi als den „im Gebiete der Erziehung neue Bahnen brechenden und mächtig anregenden Schweizers“ und bezeichnet sich selbst am Ende des Vorworts als Jünger dessen „der auch in der Kunst der Erziehung unser einziger und vollendeter Meister sei.“[15] Für Blochmann ist Pestalozzi allerdings zu sehr vom Rationalismus geprägt, abzulehnen sei vor allem dessen Ansicht vom reinen Herzen der Kinder. Dieser widerchristliche Grundirrtum und eine irrtümliche Ansicht vom Wesen der Sünde hätten Pestalozzi geprägt. Blochmanns Kritik an Pestalozzis Christlichkeit erkärt sich aber aus dessen eigener „Bekehrung“ zu einem pietistisch gefärbten Gefühlschristentum.[16]
IV. Das Jubiläumsjahr 1896
In den Jahren zwischen 1846 und 1896 kommt es zu mehreren Einzelauflagen von
Pestalozzis Werken, vor allem „Lienhard und Gertrud“. 1869-1873 erscheint in 18 Bänden eine von Ludwig Wilhelm Seyffarth herausgegebene erste Gesamtausgabe von Pestalozzis Werken[17] und die 2. Auflage dieser Werkreihe mit 12 Bänden aus den Jahren 1899-1902[18] wird zur Textgrundlage der Rezeption bis zum Erscheinen der wissenschaftlichen Werkausgabe nach 1927. Seyffarth begründet seine Werkausgabe mit den Mängeln der nur noch schwer erreichbaren Cotta-Ausgabe.
Eine weitere massgebliche Veröffentlichung dieser Jahre ist die 3bändige Pestalozzi-Bibliographie von August Israel aus den Jahren 1903/04.[19] Im heutigen Verständnis ist dies keine Bibliographie, sondern im 1. Band eine Zusammenstellung der Werke Pestalozzis vermischt mit Angaben zur Editionsgeschichte, zu zeitgenössischen Rezensionen, mit Inhaltsangaben und Interpretationen und der Angabe späterer Drucke. Im 2. Band stellt Israel die ihm bekannten Briefe Pestalozzis in Auszügen zusammen, allerdings ohne die heutigen Anforderungen an eine quellenkritische Ausgabe auch nur annähernd zu erfüllen. Im 3. Band werden von Israel die Veröffentlichungen über Pestalozzi in systematischen Gruppen zusammengestellt.
Die Veröffentlichung von Israel ist eine Fundgrube zu Pestalozzi, vor allem zu den Veröffentlichungen der Mitarbeiter Pestalozzis in Burgdorf und Yverdon sowie der Fülle von Sekundärliteratur und der Pestalozzifeiern in und um das Jubiläumsjahr 1896. Allerdings ist die Orientierung schwierig, ausser einem Personenregister und einem alphabetischen Verzeichnis von Pestalozzis Schriften bleibt zur Orientierung nur das ausführliche Inhaltsverzeichnis. Israel beschreibt Pestalozzi als „deutschen Genius“ und die Pestalozzifeiern seien nur noch von den Säkularfeiern Schillers und Luthers übertroffen worden.
Ein weiteres Zentrum der Pestalozzi-Forschung ist das am 1. Januar 1891 als privatrechtliche Stiftung gegründete Pestalozzianum in Zürich, welches alle Quellen im Zusammenhang mit Pestalozzi sammelte und eine umfangreiche Bibliothek der Pestalozzi-Literatur aufbaute. Die beiden Zeitschriftenreihen „Pestalozzi Studien. Monatshefte für Pestalozzi-Forschung, Mitteilungen und Betrachtungen“ und die in Zürich erscheinenden „Pestalozziblätter“ veröffentlichen aus dem reichhaltig vorhandenen Quellenmaterial bis dahin unbekannte Stücke, vor allem Briefe der Mitarbeiter untereinander.
V. Die Jubiläumsjahre 1927 und 1946
Die Wiederkehr des 100. Todestags Pestalozzis bringt erneut ein Fülle von Literatur über Pestalozzi hervor, dokumentiert in der von Job-Günter und Lieselotte Klink herausgegebenen „Bibliographie Johann Heinrich Pestalozzi. Schriften 1923-1965“[20], wobei die beiden Autoren betonen, dass zu befürchten sei, dass die Quantität die Qualität übersteige. Die Bibliographie von Klink ist systematisch aufgebaut, wobei die oft schwierige und uneindeutige Zuordnung von Texten ein grundsätzliches Problem jeder gedruckten Bibliographie darstellt. Die beigefügten Register, ein Dissertations-, ein Verfasser- und Namens-, ein Sach-, ein Orts- und ein Jahresregister erleichtern die Erschliessung der Veröffentlichungen. Das Jahresregister zeigt die Vielzahl von Veröffentlichungen um das Jahr 1927 und das Disserationsregister mit über 100 Titeln gibt einen weiteren Einblick in die wissenschaftliche Beschäftigung mit Pestalozzi im Berichtszeitraum. Aber auch die Bibliographie von Klink vermischt wie schon Israel Monographien, Zeitschriften- und Zeitungsartikel, wissenschaftliche Veröffentlichungen und reine Gedenk- und Jubiläumsliteratur.
Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Pestalozzi lässt die Werkausgabe von Seyffarth, ebenso wie die greifbaren Einzel- und Sammelausgaben von Pestalozzis Werken immer ungenügender werden, und es entsteht der Plan, eine wissenschaftlich-kritische Gesamtausgabe von Pestalozzis Werken und Briefen zu beginnen. Die Herausgeber der geplanten Ausgabe sind Arthur Buchenau, Eduard Spranger und Hans Stettbacher, die im Vorwort zum 1. Band die Editionsgrundsätze nennen: Von den von Pestalozzi selbst veröffentlichten Werken sind in der Regel keine handschriftlichen Manuskripte mehr vorhanden, es werden die Erstdrucke oder die Ausgaben letzter Hand zugrundegelegt. Die von Pestalozzi nicht veröffentlichten Werke bzw. Entwürfe werden nach dem Originalmanuskript veröffentlicht und wo dies nicht möglich ist nach Manuskripten aus dem Umfeld von Pestalozzi. Grundsätzlich werden die Werke in der Orthographie der Originale wiedergegeben.[21] Der 1. Anhang „Textkritik“ macht bibliographische Angaben und beschreibt die verschiedenen Textvarianten der Manuskripte, der 2. Anhang „Sacherklärung“ macht Angaben und Erläuterungen sachlicher Art zu den Texten. Der 3. Anhang bringt Worterklärungen und der 4. Anhang ein Namens- und Ortsregister. In den wenigen Jahren bis 1933 erscheinen die ersten 10 Bände und der Grossteil der Bände dann in den 50er, 60er und 70er Jahren, diese fast ausschliesslich in der Bearbeitung von Emanuel Dejung.[22] Dejung ist zugleich der Herausgeber und fast ausschliessliche Bearbeiter der 13bändigen Briefreihe, die in den Jahren 1946-1971 erscheint.[23]
Das Jahr 1946, die 200. Wiederkehr von Pestalozzis Geburtstag, findet kurz nach dem Ende des 2. Weltkriegs nicht die Aufmerksamkeit wie die Wiederkehr seines 100. Todestags 1927. In dem sowjetisch besetzten Teil Deutschlands erscheint von Robert Alt das Werk „Johann Heinrich Pestalozzi 1746 bis 1827“[24] und in der Schweiz u.a. die Schweizer Klassikerausgabe von Pestalozzis Werken in 10 Bänden.[25]
VI. Pestalozzis Rezeption um das „Gedenkjahr“ 1996
Vom 15.-17. Januar 1996 findet an der Universität Zürich ein grosses Pestalozzi-Symposium unter dem Thema „Pestalozzis wirkungsgeschichtliche Aspekte“ statt mit dem Ziel, deutlich die Grenze zwischen der wissenschaftlich-philosophischen Beschäftigung mit Pestalozzi und seiner Idolisierung und Instrumentalisierung zu ziehen, daher steht für 1996 zu Recht „Gedenkjahr“ und nicht „Jubiläumsjahr“.[26] Gleichzeitig findet nach ca. 70 Jahren die Wissenschaftliche Gesamtausgabe von Pestalozzis Werken und Briefen mit der Herausgabe von Band 17B und des Nachtragsbands 19 der Werkreihe und des Nachtragsbands 14 der Briefreihe ihren Abschluss.[27] In etwa gleichzeitig erscheint der erste Registerband mit einem ausführlichen Personenregister, die Herausgabe eines 2. Registerbands mit einem Sachregister scheitert dagegen an den inhaltlichen Schwierigkeiten bei der Konzeption eines solchen Sachregisters.[28] Die deutschsprachige wissenschaftliche Literatur rund um das Jahr 1996 dokumentiert Kuhlemann in „Pestalozzi in unserer Zeit. Literatur und Themen rund um seinen 250. Geburtstag“ und kann darin mehr als 40 Monographien aufführen.[29]
Die wissenschaftliche Literatur dieser Jahre hat zwei Schwerpunkte: Zum einen die Auseinandersetzung mit Pestalozzi, seinem Leben und seinem Werk und zum andern die kritische Aufarbeitung der Geschichte der Pestalozzi-Rezeption. Zur ersten Kategorie zählt Volker Kraft, der in seinem Buch „Pestalozzi oder das pägagogische Selbst. Eine Studie zur Psychoanalyse pädagogischen Denkens“ am Beispiel Pestalozzis den Zusammenhang zwischen der selbst erfahrenen Erziehung, dem eigenen pädagogischen Handeln und dem theoretischen pädagogischen Denken und Forschen offenlegt.[30]
Einige Erziehungswissenschaftler haben eine kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte der Pestalozzi-Rezeption eröffnet: Danach ist Pestalozzi durch seine Rezeption zum pädagogischen Mythos und zur Schweizer Legende hochstilisiert worden, vor allem um das Professionalisierungsbemühen der Volksschullehrer zu unterstützen. Zur Begründung dieser kritischen Sichtweise werden nicht nur die wissenschaftlichen Veröffentlichungen der Vergangenheit herangezogen, sondern gleichermassen die Auswüchse des Personenkults mit Gedenkfeiern, Büsten, Briefmarken, Schokoladentalern usw. Es wird fortlaufend wiederholt, dass Pestalozzis Stellung in der Pädagogik ohne die Berücksichtigung des „Kontexts“ seines Lebens und Wirkens erfolgt sei und die Pestalozzi-Literatur der Vergangenheit immer nur der Fortschreibung der Verehrung gedient habe, ohne grössere Kenntnisse seines umfangreichen Werks einzubringen. Die zurückliegende Rezeption habe sich allein auf Lebensbeschreibungen Pestalozzis und die Interpretation von 5 Werken beschränkt: „Abendstunde“, „Lienhard und Gertrud“ von 1781, „Nachforschungen“, „Stanser Brief“ und „Wie Gertrud ihre Kinder lehrt“.
Diese pauschale Kritik an der gesamten Pestalozzi-Rezeption schiesst deutlich über ihr Ziel hinaus: Kein Autor der Pestalozzi-Rezeption bezweifelt, dass es auch vor und neben Pestalozzi Bestrebungen zur Verbesserung der allgemeinen Bildungssituation in den Jahren um 1800 gab, niemand bezweifelt, dass Pestalozzi seine einzigartige Stellung auch seiner geschickten Selbstvermarktung verdankt. Der Vorwurf aber, die Autoren der Pestalozzi-Rezeption hätten den „Kontext“ Pestalozzis in den Jahren um 1800 nicht zur Kenntnis genommen und Pestalozzi immer nur zu einem „Übervater“ pädagogischer Gedankengänge erhoben, kann in dieser Schärfe nicht aufrechterhalten werden. Der „Kontext“ von Pestalozzis Wirken um 1800 ist in zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu Pestalozzi vorhanden, auch wenn die Ausdrücke „Kontext“ und „Kontextualisierung“ noch nicht benutzt werden. Die Textgrundlage war mit den Textausgaben von Cotta, Seyffarth, der Schweizer Klassikerausgabe und der wissenschaftlichen Gesamtausgabe nach 1927 immer deutlich grösser als nur der Rückgriff auf die oben genannten 5 Werke. Die kritischen Autoren der Pestalozzi-Rezeption beziehen sich u.a. auf die umfang- und detailreiche zweibändige Pestalozzi-Biographie von Peter Stadler, da dieser erstmals Pestalozzi in seiner kontextgebundenen Stellung um 1800 mit seinem Wirken von etwa 1770 bis 1827 beschrieben habe.[31] So schreiben Jürgen Oelkers und Fritz Osterwalder im Vorwort zu „Pestalozzi. Umfeld und Rezeption. Studien zur Historisierung einer Legende“, dass Pestalozzi „seit Mitte des 19. Jahrhunderts vor allem verehrt“ worden sei und die unübersehbare Fülle der Pestalozzi-Literatur fast immer diese Verehrung voraussetze[32] und Osterwalder stellt in „Pestalozzi – ein pädagogischer Kult“ eindrucksvoll dar, dass erst das Professionalisierungsbemühen der (preussischen) Volksschullehrerschaft und das Bedürfnis der Schweiz nach einer nationalen Identifikationsfigur Pestalozzi zum pädagogischen Mythos hätten werden lassen.[33] Mit seinem rezeptionsgeschichtlichen Beitrag „Ein Fest für Pestalozzi, ein Fest der Nation oder: die Inszenierung des Pädagogischen. Schweizer Pestalozzifeiern zwischen Zivilreligion, Nationalpädagogik und Identitätsstiftung 1896, 1927, 1946“[34] versucht Daniel Winter für die Schweiz zu dokumentieren, dass Pestalozzi 1896 zum einheitsstiftenden Symbol der föderalistischen Schweiz erhoben worden sei, 1927 verstärkt nach dem Motto „die Schweiz gab der Welt einen Heiligen“ und 1946 sei Pestalozzi als Symbol für den Neuaufbruch in eine friedliche Zukunft und für die humanitäre Tradition der Schweiz herausgestellt worden.
Die Autoren dieser kritischen Sicht der gesamten Pestalozzi-Rezeption vermischen allerdings wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Formen der in der Tat oft zutage tretenden „Verehrung“. Dadurch werden zwar Einseitigkeiten der Pestalozzi-Rezeption sichtbar, aber das umfangreiche Werk Pestalozzis und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem wird dabei eher weniger beachtet. In Daniel Tröhlers Pestalozzi-Biographie „Johann Heinrich Pestalozzi“[35] kommt beispielsweise eine Werkinterpretation nicht vor und in den von Tröhler neu herausgegeben Schriften Pestalozzis soll durch die Originalwiedergabe der Texte entsprechend der Kritischen Gesamtausgabe von Pestalozzis Werken, also ohne die Glättung von Orthographie und Zeichensetzung, die „Kontextualität“ der Texte sichtbar gemacht werden.[36]
II. Fazit
Das umfangreiche literarische Werk Pestalozzis und die Vielzahl der überlieferten Briefe sind bis heute Gegenstand einer intensiven Pestalozzi-Rezeption. Es gibt wohl keinen anderen Pädagogen, dessen Biographie so detailiert erforscht und dessen Werk so Intensiv und umfassend interpretiert wurde, wobei bei Pestalozzi Biogaphie und Werk oft in einem engen gegenseitigen Bezug stehen.
Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Werk Pestalozzis wurde dieser auch von verschiedenen Seiten vereinnahmt, z.B. von der deutschen Volksschullehrerschaft im Bemühen um ihre Professionalisierung oder von der Schweiz als des einheitsstiftenden Volkshelden eines föderalistischen Staates. Aber die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Pestalozzi ist deutlich zu trennen von Formen der Vereinnahmung oder Verehrung, wenn diese Trennung in der Vergangenheit auch nicht immer eindeutig sichtbar war. Die kritische Auseinandersetzung mit der Pestalozzi-Rezeption legt diese Zweigleisigkeit der Rezeption offen, aber sie vernachlässigt gleichzeitig das Werk Pestalozzis und kann damit ihrer eigenen Forderung nach Kontextualität nicht gerecht werden.
Pestalozzi ist nicht der Begründer einer theoretisch ausgerichteten Erziehungswissenschaft, aber die kindzentrierte Ausrichtung fast aller seiner Werke und die deutliche Verbindung von Erziehung mit politischen und sozialen Fragen machen Pestalozzi nach wie vor, wie schon Blochmann 1846 betonte, zu einem der grossen Anreger in pädagogischen Fragen. Pestalozzis Werke geben keine immerwährenden Lösungen für pädagogische Fragestellungen vor, aber Pestalozzi gibt bleibende Anregungen in der Frage nach dem Menschen, in der Frage nach der Verbindung von Erziehung mit politischen und sozialen Themen und in der Frage nach dem Ziel und der Methode der Erziehung.
Auf der Website www.heinrich-pestalozzi.de wird mit über 1.600 Dateien auf breiter Basis Material zu Pestalozzi bereitgestellt, und es werden zudem Angebote in den Sprachen Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch, Chinesisch und Japanisch gemacht.
Dieser Website ist ein Zitat aus den „Nachforschungen“ vorangestellt:
„Also bin ich ein Werk der Natur.
Ein Werk meines Geschlechts.
Und ein Werk meiner Selbst.“[37]
[1] - Israel, August: Pestalozzi-Bibliograhie, 3 Bde., Berlin 1903-1904.
- Klinke, Willibald: Pestalozzi-Bibliographie. Schriften und Aufsätze von und über Pestalozzi nach Inhalt u. Zeitfolge verzeichnet. Berlin 1923.
- Klink, Job-Günter u. Lieselotte: Bibliographie Johann Heinrich Pestalozzi. Schrifttum 1923-1965. Weinheim 1968, 246 S.
- Kuhlemann, Gerhard: Pestalozzi-Bibliographie 1966-1977. In: Päd. Rundschau 1980, S. 189-202.
- Tröhler, Daniel u. Müller, Mike: Pestalozzi-Bibliographie 1977-1992. In: Philosophie und Religion bei Pestalozzi. Pestalozzi-Bibliographie. Bern 1994, S. 185-221 (Neue Pestalozzi-Studien, Bd. 2).
- Villiger Ruth: Schriften von und über Johann Heinrich Pestalozzi. In Neue Pestalozzi-Blätter 1, 1995, S. 18-24; Neue Pestalozzi-Blätter 1, 1996, S. 29-32 und Neue Pestalozzi-Blätter 2, 1997, S. 30-40.
[2] Klafki, Wolfgang: Das pädagogische Problem des Elementaren und die Theorie der kategorialen Bildung. Weinheim, 4. Aufl. 1964, 589 S. (Göttinger Studien zur Pädagogik. Neue Folge).
[3] Vgl. Brief an Iselin vom 6. Nov. 1781. In: PSB 3, S. 127.
[4] Pestalozzi, Johann Heinrich: Sämtliche Briefe. Hrsg v. Pestalozzianum Zürich u. d. Zentralbibliothek Zürich, 13 Bde., Zürich 1946-1971 (PSB 1-13).
[5] Pestalozzi, Johann Heinrich: Sämtliche Briefe. Kritische Ausgabe, Bd. 14. Nachtrag. Zürich 1995, 471 S. (PSB 14).
[6]
- Tröhler, Daniel: Achtzehn neuentdeckte Briefe Pestalozzis. Textkritisch ediert und mit Sacherklärungen versehen. In: Pestalozzis „Nachforschungen“ I: textimmanente Studien. 18 neuentdeckte Briefe Pestalozzis. Bern 1998, S. 153-204 (Neue Pestalozzi-Studien, Bd. 5).
- Brühlmeier, Arthur u. Werder, Kurt: Habe Ihren Sohn ungern verloren. Johann Heinrich Pestalozzi – Johannes Marti Vater und Sohn. Briefwechsel 1806-1809. Verein Pestalozzi im Internet 2008, 183 S. Diese Veröffentlichung ist in die Website www.heinrich-pestalozzi.de aufgenommen und zu erreichen unter dem Link: www.heinrich-pestalozzi.de/de/dokumentation/forschung/briefwechsel_18061809/index.htm.
[7] PSB 10, S. 216.
[8] PSB 3, S. 299 f.
[9] PSB 9, S.194-200.
[10] PSB 9, S. 57.
[11] PSB 10, S. 291 f.
[12] PSB 10, S. 271.
[13] Vgl. Kuhlemann, Gerhard: Pestalozzis Erziehungsinstitut in Burgdorf und Yverdon. Ein Literatur- und Forschungsbericht unter besonderer Berücksichtigung der Zerfallserscheinungen des Instituts. Bern u. Frankfurt/M: Lang 1972, S. 140.
[14] Blochmann, Karl Justus: Heinrich Pestalozzi. Züge aus dem Bilde seines Lebens und Wirkens nach Selbstzeugnissen, Anschauungen und Mittheilungen. Dresden 1846, 182 S. m. Abb.
[15] Ebd. S. IX.
[16] Vgl, Kuhlemann, Pestalozzis Erziehungsinstitut, a.a.O., S. 256.
[17] Pestalozzi’s sämtliche Werke. Gesichtet, vervollständigt und mit erläuternden Einleitungen versehen von L.W. Seyffarth, 18 Bde., Berlin 1869-1873.
[18] Pestalozzis sämtliche Werke, 12 Bde., Hrsg von L.W. Seyffarth. Liegnitz 1899-1902.
[19] Israel, August: Pestalozzi-Bibliographie. Die Schriften und Briefe Pestalozzis nach der Zeitfolge. Schriften und Aufsätze über ihn nach Inhalt und Zeitfolge. Berlin 1899-1902.
Bd. I: Die Schriften Pestalozzis. 636 S.
Bd II: Die Briefe Pestalozzis. 339 S.
Bd. III: Scnriften und Aufsätze über Pestalozzi. 639 S.
[20] Klink, Job-Günter u. Lieselotte: Bibliographie Johann Heinrich Pestalozzi. Schrifttum 1923-1965. Weinheim 1968. 246 S.
[21] Vgl. PSW 1, S. V-VIII.
[22] Johann Heinrich Pestalozzi: Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe, 31 Bde. Berlin u. Zürich 1927-1996.
[23] Siehe Anm. 4.
[24] Johann Heinrich Pestalozzi 1746 bis 1827. Zum Gedächtnis bearbeitet u. zusammengest. v. Robert Alt. Berlin u. Leipzig 1946, 142 S.
[25] Heinrich Pestalozzi. Gesammelte Werke in 10 Bdn. Hrsg. v. Bosshart, Dejung, Kempter u. Stettbacher. Zürich 1944-1947.
[26] Pestalozzi – wirkungsgeschichtliche Aspekte. Dokumentationsband zum Pestalozzi-Symposium 1996. Hrsg. v. Fritz-Peter Hager u. Daniel Tröhler. Bern 1996, 498 S. (Neue Pestalozzi-Studien, Bd. 4).
[27] - Johann Heinrich Pestalozzi. Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe. Bd. 17B. Hrsg. v. Pestalozzianum Zürich u.v. Pädagogischen Institut der Universität Zürich. Bearb. v. Stefan Graber. Zürich 1996, 557 S.
- Johann Heinrich Pestalozzi. Sämtliche Werke. Kritische Ausgabe. Bd. 29. Nachtrag. Hrsg. v. Pestalozzianum Zürich u.v. Pädagogischen Institut der Universität Zürich. Bearb. v. Kurt Werder. Zürich 1996, 367 S.
- Johann Heinrich Pestalozzi. Sämtliche Briefe. Kritische Ausgabe. Bd. 14. Nachtrag. Hrsg. v. Pestalozzianum Zürich u.v. Pädagogischen Institut der Universität Zürich. Bearb. v. Kurt Werder. Zürich 1995, 471 S.
[28] - Johann Heinrich Pestalozzi. Sämtliche Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Registerbd. I. Hrsg. v. Pestalozzianum Zürich. Verf. v. Leonhard Friedrich u. Sylvia Springer. Zürich 1994, 883 S.
[29] Kuhlemann, Gerhard: Pestalozzi in unserer Zeit. Literatur und Themen rund um seinen 250. Geburtstag. Hohengehren 1998, 308 S.
[30] Kraft, Volker: Pestalozzi oder das pädagogische Selbst. Eine Studie zur Psychoanalyse pägagogischen Denkens. Bad Heilbrunn 1996, 398 S.
[31] Stadler, Peter: Pestalozzi. Geschichtliche Biographie. 2 Bde.
- Bd 1: Von der alten Ordnung zur Revolution (1746-1797). Zürich, 2. Aufl. 1993, 511 S.
- Bd. 2: Von den Umwälzungen zur Restauration. Ruhm und Rückschläge (1798-1827). Zürich 1993, 679 S.
[32] Vgl. Pestalozzi. Umfeld und Rezeption. Studien zur Historisierung einer Legende. Hrsg. v. Jürgen Oelkers u. Fritz Osterwalder. Weinheim 1995, 371 S. Siehe Vorwort ebd. S. 7f.
[33] Vgl. Osterwalder, Fritz: Pestalozzi – ein pädagogischer Kult. Pestalozzis Wirkungsgeschichte in der Herausbildung der modernen Pädagogik. Weinheim 1996, 575 S.
[34] Winter, Daniel: Ein Fest für Pestalozzi, ein Fest der Nation oder die Inszenierung des Pädagogischen. Schweizer Poestalozzifeiern zwischen Zivilreligion, Nationalpädagogik und Ideentitätsstiftung 1896, 1927, 1946. Bern 1997, 426 S.
[35] Tröhler, Daniel: Johann Heinrich Pestalozzi. Bern 2008, 105 S.
[36] Johann Heinrich Pestalozzi. Ausgewählte Werke – Studienausgabe. Hrsg. v. Rebekka Horlacher, Jürgen Oelkers, Daniel Tröhler. Zürich 2004 ff.
[37] Meine Nachforschungen über den Gang der Natur in der Entwicklung des Menschengeschlechts, 1797. In: PSW 12, S. 123.