Sämtliche Werke und Briefe. Kritische Ausgabe. Registerbände.
Hrsg. v. Pestalozzianum Zürich unter Leitung v. Hans Gehrig. Registerband I. Verf. v. Leonard Friedrich u. Sylvia Springer. Zürich 1994. XII, 883 S.
Grundlage für die Registererstellung waren die einschließlich der Anhänge des wissenschaftlichen Apparates auf einen Datenspeicher eingelesenen Texte der seit 1979 vorliegenden 42 Bänden der Werk und Briefausgabe, die dann in der Folge auch zur Volltext-CD-ROM von Pestalozzis Sämtlichen Werken und Briefen weiterentwickelt wurden. Nicht in den Registern berücksichtigt sind damit die beiden Nachtragsbände PSW 29 und PSB 14, sowie der 1996 erschienene letzte reguläre Band der Werkreihe, PSW 17B. Letzteres hat zur Folge, daß die Registerbände schon heute nicht die volle Gesamtausgabe von Pestalozzis Werken und Briefen erfassen. Vielleicht hätte man das Register doch vorerst auf die Eingabe in die Volltext-CD-ROM beschränken sollen, da diese Ausgabe recht leicht fortgeschrieben werden kann, während eine auf den neuesten Stand überarbeitete Printausgabe des Registers nicht ohne weiteres wiederholt werden kann. Auch die in Arbeit befindliche Reihe der Briefe an Pestalozzi wird erneut eine Überarbeitung des Registers erfordern, deren Umfang heute noch nicht zuverlässig eingeschätzt werden kann.
Registerband I:
Verfaßt v. Leonhard Friedrich u. Sylvia Springer. 1994. XXXII, 883 S. Dieser erste Registerband enthält im wesentlichen das umfangreiche Verzeichnis der Personennamen mit über 9.000 Einträgen (S. 16-25) und daneben Verzeichnisse der Vermittler von Personendaten (S. 627-636), der Briefempfänger (S. 637-691), der Subskribenten der CottaAusgabe (S. 693-729) und der geographischen Namen (S. 731-852). Verzeichnisse zu den fiktiven Texten (S. 853-882), unterteilt nach fiktiven Personennamen (S. 854-878), fiktiven geographischen Namen (S. 879-880) und Fabeltieren (S. 881-882), ein Abkürzungsverzeichnis (S. XXIXX-XXII) und ein Verzeichnis der biographischen Quellen (S. XIIIX-XVIII) vervollständigen den Registerband. Der Kern dieses Registerbandes sind die vier Personenregister, von denen wiederum das Verzeichnis der Personennamen vom Umfang her dominiert und mehr als zwei Drittel des Gesamtumfangs ausmacht. Dieses Personenverzeichnis enthält Einträge zu allen Personen, die in der Kritischen Gesamtausgabe von Pestalozzis Sämtlichen Werken und Briefe vorkommen, unabhängig, ob eine Person in Pestalozzis Texten oder in den Anhängen der Gesamtausgabe genannt wird. Zumindest die drei Personenregister (Verzeichnis der Personennamen, der Briefempfänger und der Subskribenten der CottaAusgabe) zerreißen biographische Angaben und machen drei Nachschlagevorgänge notwendig, da beispielsweise bei Nicolovius im Personenverzeichnis zwar eine Kurzbiographie und zahlreiche Nachweisstellen gegeben werden (S. 386), aber nicht angeführt wird, daß Nicolovius zugleich Empfänger von 30 Briefen Pestalozzis ist. Diese Information läßt sich erst dem Verzeichnis der Briefempfänger entnehmen, wo sie zusammen mit einer verkürzten biographischen Notiz und den jeweiligen Briefnummern gegeben wird (S. 670). Es wäre durchaus sinnvoll, alle Personenangaben im Verzeichnis der Personennamen zusammenzuführen und das Verzeichnis der Briefempfänger dann auf eine reine Liste zusammen mit den Nummern der Briefe zu beschränken. Während hier die Zusammenführung aller Personendaten angezeigt wäre, würde von der Struktur der Personendaten aber eine andere Trennung in zwei Verzeichnisse Sinn machen: ein erstes Verzeichnis sollte alle in Pestalozzis Texten oder im Zusammenhang mit Pestalozzis Texten vorkommenden zeitgenössischen Personennamen verzeichnen und ein zweites Verzeichnis die Personennamen aus den Anhängen der Gesamtausgabe, überwiegend Personen der PestalozziForschung und der PestalozziRezeption von ca Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Die Vermischung beider Personengruppen läßt das von Pestalozzi gespannte Netz seiner Personenbeziehungen sich nicht klar abheben von dem Netz der weitverzweigten Rezeption und Forschung. Ein kursorischer Überblick läßt etwa zwei Drittel der Personeneinträge auf Pestalozzis Texte zurückgehen. Bei den unvermeidbaren Doppeleinträgen sollten Angaben dann nicht wiederholt, sondern gegeneinander verwiesen werden.
Die Personeneinträge im Verzeichnis der Personennamen haben eine sehr unterschiedliche Qualität. Oft sind es die wörtlichen Übernahmen von Personeneinträgen in den Anhängen von PSW und PSB, deren Erstellung in den Jahren 1927 bis in die späten 70er Jahre hinein insbesondere bei Personen und Ereignissen der neueren PestalozziRezeption deutliche Lücken läßt und Personen und Ergebnisse der Pestalozzi-Forschung ab den späten 70er Jahren nicht mehr nachweist. Ein Teil der übernommenen Personenangaben ist nachrecherchiert und der Personeneintrag ist zu einer geschlossenen Kurzbiographie erweitert, die weit über das Schema für Personeneinträge (vgl. S. 1) hinausgeht, während andere Personeneinträge das vorgegebene Eintragsschema nicht ausfüllen. Gerne würde man bei den einzelnen Einträgen ihre genaue Herkunft und damit etwas über ihre Zuverlässigkeit erfahren.
Das Verzeichnis zu den fiktiven Texten (fiktive Personennamen, fiktive Ortsnamen und Fabeltiere aus den "ABCFiguren") hätte man auch in ein Verzeichnis fiktiver Namen mischen können. Es enthält Nachweise sowohl aus Pestalozzis Texten als auch aus den Anhängen, ohne dies sichtbar zu unterscheiden.
Wie bei allen Registern sind bei einzelnen Einträgen die Angaben von Hunderten von Nachweisstellen wenig ergiebig, wenn sie nicht differenziert und strukturiert geboten werden. So verweisen beispielsweise die Einträge unter "Gertrud", "Arner" und "Bonnal" auf zahllose Nachweise in fast allen Werk und Briefbänden. Ebenso zahlreich sind im Verzeichnis der Personennamen die Einträge zu Pestalozzis Mitarbeitern "Niederer, Johannes" und "Schmid, Joseph", aber auch die Einträge zu dem Pestalozzi-Forscher Herbert Schönebaum (1888-1967), auf dessen Arbeiten sich besonders viele Angaben der Bearbeiter und des Redaktors in den Anhängen der Kritischen Gesamtausgabe beziehen.
Registerband II: in Vorbereitung
Das Erscheinen des zweiten Registerbandes war ursprünglich bereits für 1995/96 vorgesehen, er ist aber zum Zeitpunkt des Manuskriptabschlusses noch nicht erschienen. Dieser Band wird u.a. ein differenziertes Sachregister, ein vollständiges Schriftenverzeichnis, ein Glossar, ein Verzeichnis der Herausgeber und Bearbeiter der Kritischen Gesamtausgabe und besonders nützlich und neu: eine Bibliographie aller von Pestalozzi gelesenen, rezensierten, erwähnten und von ihm für sich oder seine Erziehungsinstitute bestellten Bücher enthalten (Vgl.: Vorwort zum Registerband I, S. VIII).
Die Schwierigkeit des ersten Registerbandes war weniger das Erstellen der Eintragsliste, man mußte ja nur von den Personeneinträgen in PSW und PSB ausgehen, sondern vielmehr das Zusammenstellen und Recherchieren der Angaben für die einzelnen Kurzbiographien. Die Schwierigkeiten des zweiten Registerbandes liegen auf einer anderen Ebene, nämlich dem Erstellen der Stichwortliste für die Einträge und das Zuweisen entsprechender Nachweisstellen des Textes. Wie soll man beispielsweise die Themen Natur, Gesellschaft, Sittlichkeit, Armenerziehung, Helvetik, Französische Revolution usw. ausdifferenzieren und in einem gedruckten Register möglichst vollständig nachweisbar machen? Hier darf man auf die Lösungen des Registerbandes, die allerdings immer in Gefahr sind, interpretatorische Positionen einzunehmen, gespannt sein.