Johannes Marti Vater an seinen Sohn
Freitag, 19. September 1806, Brief mit Adresse
Zeilenumschrift
01 05 10 15 20 25 30 35 40 45 50 | Fraubrunnen den 19te Sept. 1806 Viel geliebtes Kind! Wir haben dein Brieflein Dadiert vom 6te diß richtig erhalten, und hat uns alle in das gesamt sehr wohl gefreüt zu vernehmen daß du Dich in bester Gesundheit befindest – belangend deiner so sehnlich verlangten Flinte habe dieselbige schon in dem mir zugesanten Conto von Herren Pestalozi mit L 19. bezahlt welche dir vom Leztgenante zugestelt werden wird; da es oft große Unglüke mit solchen Jnstrumenten geben thut; wie es kürzlich in Bern ein solches unglükliche Ereigniß Stat hatte wo ein Herren Sohn durch Unachtsamkeit der andere erschoßen hat; So ermahne dich auf scherfste daß du Jhmer behutsam und auf das Sorgfältigste darmit umzugehen dich benehmen thust; daß du selber, oder andere nicht etwa£ darmit unglüklich werden – dan solche traurige Ereigniße, wurde dein Vatter und – Muter auf das diefste betrüben; was dan das verlangte Testament anbelangt; könten wir es dir nicht wohl durch Gelegenheit übersenden; aber in etwan drey oder 4. Wochen wird dir der Göttj es selbsten überreichen; in diesem Fahl aber; Wa£ du in Jferten eines kaufen köntest; So kanst du es mir ob der Göttj zu wißen thun; Da uns Herrn Pestalozi in seinem Lezten Schreiben Meldet, daß du dich zur selbigen Zeit auf der Reised befindest – So verhoffen ich die Beschreibung derselben, von dir zu vernehmen; übrigens folge; und Lerne imer braf; und unterlaße imer nicht das Gebet; = Neüigkeiten von hier habe ich dir dißmahl keine zu schreiben; Wir grüßen dich alle in das gesamt härzlich; wie auch die fründlich begrüßung von Betterkinden wie auch die besondere Begrüßung von deinem Brüderlj Köbj und Schwesterlj Ana- mareilj. Lebe recht wohl. Verbleibe dein getreüer Vatter, Joh: Martj Wihrt Herrn Herrn Joh: Martj, bey Herren Pestalozj. franco Jferten. |